Karel Weinfurter (Lehrbuch des magischen Denkens)

Wie soll er also handeln, um nicht fremden Einflüssen zu unterliegen?

Das Rezept dazu ist sehr einfach, trotzdem kann man sich nicht immer und überall
danach richten. Es ist die Konzentrierung der Gedanken, ihre Konzentrierung unter
allen Umständen, d.h. zunächst auf die Arbeit, die wir verrichten. Danach, wenn wir
zu arbeiten aufgehört haben, auf die Mitte unseres eigenen Wesen. , das sich nicht
im Kopfe befindet, sondern in unserem geistigen Herzen inmitten der Brust. In dieser
tiefsten Tiefe unseres Ich´s glüht der göttliche Funke, auf den wir uns konzentrieren
sollen.
 
Wer er sich stehts auf seine Arbeit konzentriert, der bewahrt sich vor Fehlern und
verhindert zugleich die Zerstreutheit, d.h. seine Seele wird (bildlich gesprochen) nicht
zehn Kilometer von seinem arbeitenden Körper entfernt sein. Sitze ich bei der Arbeit
in Prag und denke dabei an meinen Freund in Pardubitz, so ist mein Sinn nicht in
Prag, sondern in Pardubitz. Mein Körper arbeitet ohne Kontrolle und darum erlaubt
er sich leicht ein Übersehen oder einen Fehler.

Einen grösseren Nutzen und vor allem Sicherheit gegen alle Fremden Einflüsse gewährt
uns die Konzentration auf das Innere, auf jenes ewige göttliche Ich, das in uns in Form
eines unsichtbaren Funkens wohnt. Durch diese Konzentration bilden wir um uns eine
unsichtbare Mauer, die uns wie eine Festung schützen wird. Diese Mauer ist ein
unsichtbarer Wirbel, den jeder um sich bildet, wenn er sich stetig auf das göttliche Prinzip
oder das unsterblich Ich in seinem Inneren konzentriert.