1893 II . Sem./ C.D. in S. 
- Wenn der Sinn nicht nach dem Göttlichen gerichtet ist, so nützt alle "geistigen Übungen" nichts, dienen höchstens zum Zeitvertreib und führen zur Entwicklung jenes, dem wahren Selbstbewusstsein geradezu entgegengesetzten Zustandes, welchen man "Mediumschaft" nennt, und der mit dem gänzlichen Verluste der Selbstbeherrschung endet. Wer bloss in seiner Phantasie lebt, der ist ein Schwärmer, und sind seine Vorstellungen religiöser Natur, so ist er ein religiöser Schwärmer. Die wahre geistige Übung ist die Erhebung der Seele zu demjenigen, das über alle Vorstellung erhaben ist, und der Sieg des Geistes über die Materie. Deshalb sind auch alle "Gebete", welche persönliche Zwecke im Auge haben, wertlos und gehören in die Rubrik von "Geistbeschwörungen".  Das Wort Gebet kommt wahrscheinlich nicht von "bitten" sondern von "geben", und bedeutete in diesem Sinne die Ergebung in Gott, die Aufopferung seiner selbst; das Selbstvergessen im Lichte der höheren Erkenntnis; das Aufgehen des persönlichen im göttlichen Selbst. 
(Siehe Bhagavad Gita, IV, 24)  

                                                          
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