Aus dem Briefkasten Lotusblüten 1897 2. Semester / Einführung 2. Seite

Wo dieser Grundsatz nicht eingehalten wird, da wird eine solche angebliche "theosophische" Gesellschaft bald nur aus Narren, Schärmern und Phantasten bestehen. die Theosophie, d.h. die Gotteserkenntnis, ist für jedermann, der nach dem Guten strebt; die okkulte Wissenschaft nur für die wirklichen Theosophen.

Drittens dürfen Sie die "theosophische Gesellschaft" nicht mi der theosophischen Bewegung verwechseln. Die theosophische Bewegung durchzieht alle Länder, ohne sich um irgend eine Gesellschaft zu bekümmern. So wie das Wasser überall eindringt, wo ihm Kanäle offenstehen, so dringt das Licht der göttliche Weisheit und die Kraft der göttlichen Liebe in alle Menschenherzen ein, die dafür empfänglich sind, einerlei, welcher Kirche oder welchem Systeme dieselben anhängen.

Auch bedarf es dazu keines "Präsidenten". Die "theosophische Gesellschaft" dagegen ist eine Vereinigung von Personen, welche durch gegenseitiges Zusammenwirken diese Bewegung unterstützen und verbreiten wollen und einen Mittelpunkt für dieselbe bilden sollen. Hierzu bedarf ein solcher Verein allerdings so wie jeder andere Organismus eines Hauptes und der Glieder, und leider auch materieller Unterstützung.  Die Hauptsache, nach der jedes Mitglied der "theosophischen Gesellschaft" streben sollte, ist, dass in ihm selbst die Gotteserkenntnis, durch Ausübung von Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit zur lebendigen Kraft wird. Erste wenn er selbst eine grosse Seele geworden ist, wird er begreifen lernen, was man unter "grossen Seelen" (Mahatmas) versteht. Wenn er den wahren Zweck der "theosophischen Gesellschaft" einmal begreift, so folgt alles andere von selbst.

Liebe Leserin, lieber Leser
Meiner Meinung ist es nicht nötig einer "theosophischen Gesellschaft" beizutreten. Die Grundsätze jedoch die FH zur Lebenseinstellung schildert sind sehr hilfreiche Gedanken.

Herzliche Grüsse ET