Halt an, wo läufst du hin ?

   Der Himmel ist in Dir !

    Suchst du ihn anderswo,

 
    du fehlst ihn für und für.
  

     (Angelus Silesius)
Gedichte, Aphorismen, Sprüche
 
Diverse Aphorismen
Wenn du auf dem Wege des Erwachens das Reich der Gespenster durchquerst, wirst du allmählich erkennen, dass es nur Gedanken sind, die du plötzlich mit den Augen sehen kannst (G. Meyrink)
Soll ich mein letztes Ziel und meinen Anfang finden, so muss ich mich in Gott und Gott in mir ergründen. (Angelus Silesius)
     
Unter tausend Menschen gibt es kaum einen, der nach wahrer Erkenntnis strebt, unter diesen sind nur weinige, die mich in Wahrheit erkennen-(Bhagavad Gita VII. 3.   Ein Dichter sagt:
"Hast einen Weltbesitz du dir gewonnen, sei nicht erfreut darüber es ist nichts,
und ist ein Weltbesitz für dich zerronnen,
Sei nicht im Leid darüber, es ist nichts,
Vorüber ziehen die Freuden und die Wonnen
Geh an der Welt vorüber es ist nichts."
     
"Alsdann eröffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstünden" Lukas XXIV, 45   "Wer nach Aussen und mit allem Aussen veredelt und versöhnt ist, und nach innen mit allem Innen vergeistigt und versöhnt, der geht entgegen dem Triumpf der Weisheit und Kunst des Lebens, die erreichbar ist in diesem Dasein. (J.F. Finck)
     
So kommt es, dass man heutzutage unter "Liebe" Begehrlichkeit, unter "Hoffnung" Habsucht und unter "Glaube" das Fürwahrhalten einer Theorie versteht; obgleich es auch schon der Apostel Paulus deutlich genug erkannt und ausgesprochen hat, dass der Glaube nicht eine intellektuelle Vorstellung, sondern eine geistige Kraft ist (Römer I, 16). Sie ist das geistig-göttliche Leben in uns und hat nichts mit Theorien, Fürwahrhalten, Dünken, Meinungen und Wähnen, Vorstellungen, Hirngespinsten und Phantasien zu tun. F.Hartmann, MS, S.48)   "Ihr leidet durch euch selbst. Kein Anderer zwingt, kein Anderer hält euch, dass ihr strebt und lebt;
dass ihr des Rades Speich`umarmt und küsst an der Ihr wirbelnd klebt."
(Edwin Arnold, Leuchte Asiens)

Der Mensch gleicht einem Vogel in einem Käfige, dessen Türen offen stehen. Er bildet sich ein, nicht hinaus zu können, und kann deshalb nicht hinaus. Auch der Selbstbmord würde ihm nicht nützen; denn es ist nicht der Körper, der ihn gefangen hält, sondern der Eigenwille und da nähme er seinen Kerker mit in die andere Welt. Nichts hält uns in unserem Gefängisse zurück als die Unkenntnis unserer höheren Natur und der Mangel an Willenskraft in die Freiheit zu treten. Wir hängen an unserer Eigenheit fest, und deshalb hängt sie an uns. (F.Hartmann MS, S. 51)