Zum Thema  Mystik , und  Mystiker

   Auszug aus Franz Hartmann's Schriften
Hieronymus Bosch, der heimkehrende Sohn, 1450-1516
 
     
Die Wahre Mystik besteht folglich nicht darin, dass die wissenschaftliche Neugierde befriedigt wird, dass man klug über die Geheimlehre reden kann, sich mit Spiritismus oder Geisterseherei beschäftigt, sich an kirchlichen Dogmen gläubig hängt oder für das Ideale schwärmt, ohne danach zu streben, es in sich selbst zu verwirklichen. Sie besteht vielmehr in der Erlangung der Selbsterkenntnis durch die Vergeistigung seiner selbst. Wenn wir das heiligste Geheimnis des Menschentums, das lebendige Gotteswort, in unserem Inneren empfinden, dann wird das Licht vom Osten in unser Herz scheinen und die dunkelsten Winkel der Seele erhellen.

Hier spricht ein erfahrener Mystiker folgendermassen aus:

"Wer ein Mystiker/eine Mystikerin werden will, der fängt damit an, das er sich fest vornimmt, dass ihn nichts Gemeines und keine Schwachheiten Platz greifen sollen, und dass in allem, was er bezweckt, das Wohlergehen aller Mitgeschöpfe in Betracht kommen soll. Er ist deshalb freundlich gegen jedermann und kränkt niemanden, sei es durch Wort oder Tat. Er gibt von seinem Besitztum dort, wo es am meisten Gutes bewirkt, und hilft mit Rat und mit seinen Kenntnissen dort aus, wo dies nützen kann und wo es gewünscht wird. Er teilt seinen Frieden, seinen Trost, seine Weisheiten denen mit, die es nötig haben. Er verspricht nicht, was er nicht zu halten gedenkt, und sein gegebenes Wort ist ihm heilig. Zu denen, welche von Schicksal schwer mitgenommen sind, spricht er von der Wahrheit der Unsterblichkeit und von den grossen Endzielen der Natur, welche sie verfolgt, wenn es auch schmerzt und nicht leicht zu begreifen ist, warum sie so handelt. Er ist stark in seinem höheren Selbstbewusstsein und bleibt in sich selbst unbewegt, aber sein Friede uns seine ruhe strahlt auf alle aus, die sich ihm nahen, und teilt sich mit denen mit, mit denen er in Berührung kommt. Wer bei ihm ist wird durch seine Gegenwart beruhigt, ermutigt und gestärkt. Jeder Augenblick ist für ihn eine Aspiration zum Guten, jeder Atemzug ist ein Gebet, jedes Ausatmen eine Ausstrahlung des göttlichen Geistes der Liebe zum Guten in allem.  Hinter seinem magischen Denken und tatkräftigen Handeln steht das innere Wort in seinem Herzen, welches sein Wille, sein Gewissen, seine Hoffnung, seine Ruhe, sein unfehlbarer Führer ist, welches ihn und sein Denken durchdringt und erfüllt. Seine Gedanken kommen und gehen, das Wort, das Leben im Innern, verändert sich nicht.
" Er ist selbstbeherrscht, kümmert sich wenig um Besitz und Bequemlichkeit und ist deshalb von allen Sorgen für dieselben frei, wie auch von den Enttäuschungen, welche damit zusammenhängen. In seinem Geiste strebt ihm stets das zu erreichende höchste Ideal vor Augen, und in jedem Augenblicke sucht er sich von allem zu entledigen, was dessen Verwirklichung hindert.  ER hält stets an der Wahrheit und Klarheit fest. Seine Gedanken beschäftigen sich nicht mit den Kleinlichkeiten des eigenen Selbst, sondern mit dem Ganzen und Grossen, mit dem Wohlergehen der Menschheit, mit der Evolution der Natur und dem Vollbringen ihrer Zwecke. Er meditiert täglich, und indem er seine Seele von allem Äusseren zurückzieht, sucht er mit der Seele der Welt in seinem Bewusstsein eins zu werden. Er betrachtet sein Ich als etwas sich in die weiteste Ferne im Raum erstreckendes, als eins mit dem Wesen, das in allen Menschen, Tieren und Dingen als verkörperte und unverkörperte Liebe vorhanden ist. Er nimmt Teil am Gefühlsleben der Natur und allen Geschöpfen derselben. Er beschaut sich selbst als eins mit dem höheren Menschen, dem Gottmenschen, dessen Stimme er mit seinem Herzen vernimmt.

" Jede Nacht blickt er zurück auf den Tag, den er durchlebt hat, und forscht nach, wo und wie er gefehlt hat seinem Ideale näher zu kommen, welche wertlosen Gedanken und hindernden Ideen und Wünsche seine kostbare Zeit vergeudetet. In seinem Studium betrachtet er den Menschen und die Natur und ihre beiderseitigen Beziehungen auf den verschiedenen Daseinsstufen (der physische, psychischen und geistigen Ebene), sodass sein intellektueller Fortschritt mit seinem geistigen Wachstum gleichen Schritt halten kann und er in jeder Beziehung abgerundet und vollkommen wird.
" Nach allen diesen Richtungen übt er sich, und dann fangen seine mystischen Kräfte an, sich auszubreiten. er fängt an, die Gedanken der Menschen zu kennen und zu empfinden, was sie fühlen, noch ehe ihre Gedanken zu Worten geworden sind, "fühlt" das Kommen von Botschaften und "ahnt" deren Inhalt, er kennt die Gefühle und Gedanken derer, die an ihn schreiben, er fühlt im voraus das Eintreten von wichtigen Ereignissen, und das, was für uns das "Gewissen" ist, ist für ihn die Intuition, ein nicht misszuverstehnder Lehrer der Geheimnisse der Vergangenheit und der Zukunft.
"Je mehr sein Mitgefühl für die Menschheit wächst, umso mehr kann er deren Gedanken empfinden, und seine Intuition wird für ihn ein wachsendes Licht, um ins Innere der Menschenherzen zu sehen, wodurch er die Weisheit der Menschheit aus eigener Anschauung kennenlernt und befähigt wird, das  zu sagen und zu tun, was für die Menschen am besten ist, so dass er sich wie ein wandelnder Segensstrom unter ihnen bewegt. Er sieht das psychische Kolorit seines Zeitalters, der Länder und Städte, und erkennt, was die Zukunft bringen muss.

"Er steht allein ohne fremde Stütze, er denkt seine eigenen Gedanken und macht seinen
Geist frei von dem Wirrwarr von Gedanken und Empfindungen, die nicht seine eigenen sind, die aber als der Wellenschlag des Meeres, von den Gedanken anderer erzeugt, auf ihn einstürmen, und welche wir unserer Unwissenheit  für unsere eigenen Gedanken halten.
"So lebt er, wie ein teilnehmender Zuschauer im Schattenspiel des Lebens, wird aber in seiner Ruhe nicht von dessen stürmen bewegt.

Die Leiber, in welche er sich kleidet
(seine Reinkarnationen), nützen sich einer nach dem andere ab, er schwingt sich zu immer höheren Gedankensphären empor und wohnt erhaben über den Abgründen von Leben und Tod, sich selbst erkennend. Denn der Faden seines Gedächtnisses ist nicht zerrissen. Er weiss, wer er vor undenklichen Zeiten war und kennt das zu erreichende Ziel. Das irdische Leben ist für ihn nur ein Schauspiel, er sieht, wie der Vorhang aufgezogen und herabgelassen wird. Schliesslich eröffnet sich ihm die Türe der Meister und Lehrer aller Zeiten und aller Nationen, und er erlangt die Genossenschaft der Grossen, welche vorangegangen sind und jetzt die Welt beaufsichtigen und mit starker Hand der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen.
"Erschreckt dich die Grösse einer solchen Bestimmung ? - Wisse, dass keiner von uns stehen zu bleiben braucht, um zu sagen:"Dies ist nicht für mich! So hoch geht nicht mein Flug?" Alles hat seinen Anfang, und dieser Anfang findet statt, sobald einer von uns einen zornigen Gedanken bewältigt, eine sinnliche Lust von sich streift und nach dem Lichte zu streben beginnt. Lasst uns nicht zu niedrig von uns selbst denken. Fern ist das Ziel, aber für den, der täglich, wenn auch nur wenig kämpft, ist der Sieg gewiss. Ein Leben (Inkarnation) nach dem anderen kommt, und was heute kaum zur Gewohnheit geworden ist, wird morgen zum instinktiven Trieb. Viel, sehr viel von unserer Zukunft hängt davon ab, was wir gerade jetzt tun, denn die Geschichte der Menschheit nähert sich dem Wendepunkte. Wenn wir jetzt der Natur in ihrem Kampfe zwischen Spiritualität und Materialität zu Hilfe kommen, so werden wir in einem zukünftigen Leben gute Früchte davon ernten, wenn ein dem geistigen Aufblühen günstiger Zyklus beginnt.
"Die Aufgaben welche zu lösen sind, sind für jeden verschieden. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen, seine besonderen Schwierigkeiten bekämpfen, aber am Ende finden sich alle Wege zusammen wie alle Flüsse im Meere. Jeder führt ans Ziel"

Jeder Weg führt ans Ziel, aber der eine in gerader Linie und in kurzer Zeit, der andere auf Umwegen und nach vielleicht Millionen von Jahren. Wer sich selbst zu beherrschen versteht, der steht vor dem offenen Tor. Wer der Sklave seiner Natur bleibt, der zwingt die Natur, wiederzukehren und von neuem in die Schule des Leidens und Enttäuschung zu gehen, bis in ihm die Erkenntnis erwacht. Wohl kann das, was in einem Leben versäumt wird, in einem darauffolgenden Leben auf Erden nach geholt werden, aber nach der Berechnung indischen Weisen ist zu erwarten, dass die Seelen der jetzigen Generation, wenn sie das nächste Mal wieder auf Erden im körperlichen Dasein erscheinen, die Bedingungen zum geistigen Fortschritte weniger günstig finden werden als jetzt.
Nach diesen Berechnungen stehen wir nämlich jetzt am Ende des ersten Zyklus von 5000 Jahren, des Kali Yuga (des schwarzen Zeitalters, welches 432'000 Jahre dauert), der zwischen den Jahren 1897 und 1898 zu Ende ging, und in Bezug auf diese Periode wird in der Vishnu Purana folgendes prophezeit:

 
IIn jenen Zeiten werden störrische Machthaber auf der Erde herrschen, Leute, welche gewalttätig, boshaft und der Lüge ergeben sind. Sie werden Weiber und Kinder zu Grunde richten, ihre Untergebenen bestehlen und dem Ehebruch huldigen. Sie werden einen grossen Anhang und viel Macht erlangen. Ihr Leben wird kurz sein, und unersättlich sind ihre Begierden. Leute verschiedener Nationalität werden sich mit ihnen verbinden und ihrem Beispiel folgen, wobei das Volk zugrunde geht. Wohlstand und Ehrlichkeit werden abnehmen, bis das die Welt ganz verdorben sein wird. Das Ansehen eines Mannes wird durch seinen Geldbesitz bedingt sein, sich einen Gewinn zu verschaffen, und jeder wird nur nach dem beurteilt werden, was er äusserlich zu sein scheint. Wer viel Besitz hat, den wird man für tadellos halten. Das allgemeine Mittel zum Fortkommen wird die Unehrlichkeit sein, und wer schwach ist, wird geknechtet werden. Marktschreierei und Eigendünkel werden an die Stelle des wirklichen Wissens treten, die Liebe von der Freigebigkeit abhängig sein, gegenseitiges (launenhaftes) Einverständnis (zur geschlechtlichen Vereinigung) wird der Ehe gleich betrachtet werden, und die Würde der Angesehenen in ihrem schönen Kleidern bestehen. Wer am stärksten ist (in der Gunst des Pöbels), wird regieren. Das Volk, welches die ihm auferlegten Bürden nicht länger tragen kann, wird auswandern und die soziale Fäulnis im Kali Yuga fortschreiten, bis dass das Menschengeschlecht der Vernichtung nahe kommt........ kommt................    

Ist es, dass diese Ideen des nahenden Zeitalters der Verkommenheit, an dessen Eintreten Tausende von Indern glauben, auch in dem Gemüte der Europäer zu keimen begonnen hat, oder sind es andere Ursachen, welche im Westen Prophezeiungen an den bevorstehenden "Weltuntergang" veranlasst haben, wie sich schon von verschiedenen Seiten laut geworden sind?  Dies ist vielleicht schwer zu entscheiden. Der Gedanke entspringt dem Gefühl, und es mag wohl mancher sein, der die Wahrheit der kommenden Umwälzung zu fühlen imstande ist und sich die Sache dann so zurechtlegt, wie es ihm am geeignetsten dünkt. Sicher aber ist es, das die obige Schilderung in der Purana auf unser jetziges Zeitalter passt, und die tägliche Beobachtung zeigt, dass es statt besser stets schlimmer wird, umso mehr, als die Machthaber, von denen die Rede ist, nicht nur auf den Thronen, sondern auch in den Parlamenten zu finden sind.
 Allerdings wird nachdem die noch fehlenden 427'000 Jahre von Kali Yuga vorüber sind, Krita Yuga, das goldene Zeitalter folgen, doch die Wurzel des Lebens,  welche in jedem Menschen enthalten ist, wird nicht zu Grunde gehen. Der Stamm des Baumens bleibt stehen , aber wie viele Millionen von persönlichen Daseinsformen werden wie dürre Blätter vom Sturmwinde verweht, verderben? Wohl kann derjenige , dem es gelungen ist, sich mit dem Stamme, mit seinem Gotte zu vereinigen, sowohl der Entstehung als auch den Untergang der Welten mit Gleichmut als ein Schauspiel betrachten, das ihn selbst nicht berührt. Wem aber diese Vereinigung nicht gelingt, der teilt das Schicksal desjenigen Teils seiner Konstitution, mit dem er identisch geworden ist.

Nicht um neue Dogmen an der Stelle der alten zusetzen, noch um der nichtdenkenden Herde einen neuen Leithammel zu geben, dem sie blindlings folgen soll, sondern um den Menschen Gelegenheit zu geben, sich im Suchen nach Wahrheit gegenseitig zu unterstützen, wurde auf Veranlassung gewisser Adepten eine Vereinigung gegründet,  in welcher keinerlei Autorität herrschen soll als die Wahrheit selbst, so wie sich in jedem einzelnen, der dazu fähig ist, offenbart. Ein Kern sollte gebildet werden, in welchem die von jedem vernünftigen Wesen anerkannten Grundsätze der allgemein Menschenliebe nicht bloss theoretisch "geglaubt" sondern praktisch ausgeführt würden, und durch das Studium der Lehren der alten Weisen und eine Verbreitung und Besprechung der betreffenden Literatur, welche bisher nur wenigen zugänglich war, sollte jedermann , sei es nun ein "Mitglied" dieser Gesellschaft oder nicht, Gelegenheit gegeben werden, über diese Lehren nachzudenken und sich selbst ein Urteil darüber zu bilden.

Über den Zweck dieser Verbindung spricht sich einer der oben erwähnten Adepten folgendermassen aus:

" Der Mensch besteht aus Ideen und wird durch Ideen geleitet. Seine eigene subjektive (innere Welt) ist sogar auf dieser physischen Ebene für ihn die einzige Wirklichkeit.  Für den Okkultisten erweitert sich der Gesichtskreis dieser inneren Welt, und sie tritt für ihn immer in die Wirklichkeit, umso mehr, als er die objektive Erscheinungswelt als das, was sie wirklich ist, erkennt. Sein Endziel ist die Selbsterkenntnis im Absoluten (Parabrahm). Deshalb sollte derjenige, welcher nach höherem (geistigem) Wissen trachtet, alle seine Begierden, nach dem einen höchsten Ideale richten und es durch völlige Selbstaufopferung , Menschenliebe, Herzensgüte und alle die höchsten Tugenden, die man auf Erden erlangen kann, zu erreichen suchen. Je mehr er sich anstrengt, dieses Ideal zu erreichen, je mehr er sein Wollen in diese Richwein Wollen in diese Richtung bewegt, umso grösser wird seine Kraft.   

Ist er einmal (innerlich) stark geworden, so entsteht auch im materiellen Organismus die Neigung, nur dasjenige zu tun, was mit dem hohen Bestreben, das er verfolgt im Einklang ist, und seine (edlen) Handlungen verdoppeln dann seine innere Kraft nach dem bekannten Gesetze von Wirkung und Gegenwirkung.  "Was aber sind die praktische Erfolge und wie kommen dieselben zustande? Die Beobachtung und Erfahrung lehrt uns, das der Fortschritt ein Naturgesetz ist. Daraus folgt, dass die Menschheit noch in einem unvollkommenen Entwicklungszustande ist und der Vollkommenheit entgegengeht. Diese Vollkommenheit wird erst dann eintreten, wenn sich in den Menschen höhere Wahrnehmungskräfte entfalten und Ihnen der Standpunkt klar wird, den sie in Bezug auf Ihre Stellung in der Natur einnehmen. Die höchste Vollkommenheit ist aber nur dann denkbar, wenn die Kraft, welche den einzelnen Menschen belebt, in Übereinstimmung mit dem einen Leben wirkt, welches das Ganze zu diesem Zwecke bewegt, und das beste Mittel, dazu zu gelangen, ist die Erkenntnis und Wissenschaft.
"Wer dies begreift, dem wird es auch klar sein, dass es der Endzweck des Gesetzes in der Natur ist, den Menschen vollkommen zu machen durch die Vereinigung des menschlichen Geistes mit dem Geiste, der alles belebt. Indem dieser hohe Zweck beständig vor Augen gehalten wird, sollte eine intellektuelle Vereinigung gebildet werden,  in welcher sich alle (gleichviel, welche Meinungen der einzelne hat) zu diesem Zwecke verbindet. Um diesen praktischen Erfolg, die Vereinigung zur erreichen, müssen wir das höchste Ideal, welches den wahren Menschen darstellt aufrecht erhalten. Wir müssen andere auf dieses Ideal hinweisen und selbst diesem Ideal gemäss handeln. Jeder sollte mit völliger Selbstaufopferung danach streben, selber den richtigen Weg zu gehen und ihn den anderen zu zeigen. Wenn wir als ein Ganzes unserer Kräfte zur Erreichung diese Ideals anstrengen, so kann durch dieses Zusammenwirken auf der geistigen Ebene Grosses erreicht werden. Da dieses das wichtigste Werk ist, mit dem sich ein Okkultist beschäftigen kann, so sollte jeder, der nach höherem Wissen strebt, danach trachten, dieses Werk zu fördern. Dadurch entsteht eine geistige Flutwelle, durch welche das Ganze emporgehoben wird und die intellektuellen und geistigen Fähigkeiten unserer Generation sich auszubreiten befähigt sind. Zu diesem Zweck trägt die Verbreitung philosophischer Kenntnisse bei, und diese Verbreitung ist es, die wir von unseren Schülern erwarten."

Dies ist somit die Grundlage jener "Theosophischen Vereinigung" zu welcher alle Menschen gehören, welche die Wahrheit mehr als das eigene, eingebildete "Selbst" lieben und darauf bedacht sind, Gutes zu wirken. Oft wurde der Versuch gemacht, dieser geistigen Gemeinschaft einen äusseren Ausdruck durch Gründung einer Gesellschaft zu geben, aber da die Welt im grossen und ganzen keiner geisteigen Anschauung fähig ist, so entstand nur eine Karikatur. Ob die Welt jetzt reif genug für das Bestreben einer solchen Gesellschaft ist, oder ob sie den sektiererischen Einflüssen, welche sich in ihr einzuschleichen droht, zum Opfer fallen wird das wird uns die Zukunft lehren.

Somit schliesst der Verfasser  und wenn der Leser es mit dem Bewusstsein aus der Hand legt, dass er nichts neues darin gefunden und alles dies schon vorher gewusst hat, so ist damit der Wahrheit ein Zeugnis gegeben und der Zweck erfüllt.