1) «Yoga ist die Herrschaft über sich selbst» Pantanjali.

2) « Die Yogalehre ist somit die Lehre von der Vereinigung mit Gott, oder, was dasselbe ist, der «Weg zu Christus», dem Gottesmenschen, der im Herzen von allen wohnt. Sie ist die höchste von allen Lehren, sie lehrt den Weg zur Freiheit, Erlösung und Vollkommenheit. Wer Herr über sich selbst geworden ist, ist unabhängig von allem. Deshalb sagt auch die Bhagavad Gita:
    «Wer mich, den mächtigen Herrn der Welt, der ich ungeboren und ohne Anfang bin, erkennt, der wandelt ohne Irrtum unter den Sterblichen und ist frei von Sünde.» (Kap. X, 3).

3)   «Die Yogalehre zeigt uns den Weg zum wahren Sein. Sie ist keine blosse Morallehre; sie ratet dem Menschen, sein ewiges Leben nicht in einem anderen äusseren Menschen, sondern in sich selbst zu suchen und selbst zu diesem höheren ewigen Leben zu erwachen; sie verlangt keinen blinden Glauben an diese oder jene Meinung, sondern das Aufgehenlassen der Erkenntnis im eigenen Innern.»

4)   «Wenn dein Geist die verworrenen Pfade der Welt und der Täuschung durchschritten haben wird, so wirst du dich nicht mehr um das bekümmern, was zu sein scheint, aber trügerisch ist. Wenn dein Geist, nachdem er durch das, was du von anderen gehört und gelesen hast, vom Wege der Wahrheit abgezogen war, in der eigenen Erkenntnis Festigkeit erlangt hat, dann wirst du Yoga erreichen.»

5) «Diese Lehre ist nicht für jene bestimmt, welche keine Selbstbeherrschung üben, mich nicht verehren und meine Stimme nicht mehr hören wollen. Auch ist sie nicht für die Starrsinnigen und Lästerer. Die aber, der du nicht vom Geiste des Widerspruchs befangen bist, will ich diese hohe Wissenschaft lehren.» (Bhagavad Gita VIII, 67; IX, 1).

6) «Der Weg zu Christus ist Yoga; d.h. die Vereinigung mit dem göttlichen Selbst. Dieses eigene göttliche Selbst ist aber nicht ein dem Menschen fremdes oder unnahbares Ding, oder eine Person, die früher einmal gelebt hat und jetzt tot ist, auch ist es nicht etwas von dem göttlichen Geiste anderer Menschen Verschiedenes oder Beschränktes; sondern es ist der Eine Gott im Weltall, der durch keine Form beschränkt oder gebunden, sondern allgegenwärtig ist, und erst dann wirklich erkannt wird, wenn der Mensch seine eigene geistige Allgegenwart und göttliche Freiheit erkennt. Diese göttliche Selbsterkenntnis ist deshalb das Mittel zur Erlösung der Menschen aus den Banden des Irrtums, der Verkehrtheit und Unwissenheit.»

7) «In der Stille (des Herzens) und im Schweigen (der Begierden) muss es geschehen, wenn das Wort Gottes in ihm geboren werden soll.»(Eckhart)                    

 
Karel Weinfurter «Stille Konzentration»                            
Der Brennende Busch, S. 72 (Karl Rohm 7.Auflage)


«Es macht auch nichts aus, ob ich es bei einer solchen Übung fertigbringe, aus meinem Denken überhaupt alle Gedanken und Vorstellungen vollständig auszuschalten, so, dass meine Aufmerksamkeit unbewegt nur auf einen inneren Punkt ruht, ohne alle Vorstellungen und Gedanken. Diese letztere Art von Konzentration ist am schwierigsten, führt aber dafür am raschesten zum Ziel, denn wenn sich der Mensch vollkommen leer zu machen vermag, so dringt in diese Leere – geradeso wie in der Physik – sofort etwas anderes ein, nämlich aus dem höheren menschlichen Selbst stammende Eindrücke und damit ist sogleich die mystische Vereinigung mit unserer Seele angeknüpft.»                                

Frater Gragorianus «Das Sehen des Urlichts»                            
(Disziplin, Seite 5)

«Stille Konzentration»
«In die Leerheit gehen»

«Es ist einmal die Möglichkeit, dass ich das Höhere Selbst erst einmal in mir wirken lasse.  Wie mache ich das? Ich muss in die Leerheit gehen, denn das Höhere Selbst oder Gott füllt sofort dieses Vakuum aus. Infolgedessen bin ich, wenn ich in der Leerheit bin, in Gott oder in dem Höheren Selbst. Was hindert mich daran, in die Leerheit zu gehen – meine Gedanken. Meine ununterbrochenen Gedanken, die wie Bienenschwärme ständig auf mich einströmen und mir nicht die Möglichkeit geben in die Leerheit zu gehen, denn ich muss ununterbrochen denken, denn wenn ich nicht denke, bin ich nicht mehr.

Das ist die Schwierigkeit. Aber auch das ist nicht die Schwierigkeit, wenn man sie lösen kann. Ich habe es in meinem kleinen Büchlein beschrieben, was man da für Übungen machen kann. Die sollte man wenigstens zwei Mal am Tag machen, und zwar gehen Sie ganz einfach daran, dass ich versuche, in der Meditation mich nur auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren, die ganz langsam auslaufen lasse, dann komme ich für Sekunden in diese Stille, in diese Ruhe, in diese völlige Leerheit, und wenn der nächste Gedanke kommt, dann fange ich dieses Mantra wieder an. Wir haben das seinerzeit praktiziert mit dem 20sten Tarot-Buchstaben, mit dem Schin.

(Frater Gragorianus, Das höhere Wachsein Seiten 23/24)
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«Schliesse Deine Augen und richte die Aufmerksamkeit Deiner Gedanken auf einen Punkt in der Mitte der Augenbrauen (Stirnchakra) und Spreche in Gedanken mehrmals schnell hintereinander die jüdische Silbe SCHIN aus. Wenn gedanklich dieses SCHIN in dir verklungen ist, dann tritt bis zum nächsten Gedanken, welcher Dir kommt eine LEERE ein. In dieser Gedankenleere entsteht in Deinem Geist-Seelenkörper eine Vakuum oder Vakuole.  Da das Überselbst niemals eine solche Vakuole bestehen lässt, sondern dieselbe sofort ausfüllt, befindest Du Dich, wenn auch anfangs nur für wenige Sekunden im «Höheren Wachsein», das heisst, der Geist GOTTES erfüllt Dich ganz.»

So kann ich die Gedanken weitestgehend erst einmal ausschalten, um von diesem persönlichen Gott in Besitz genommen werden zu können.»

 

 

Einige Auszüge 

Yoga und Christentum

Dr.Franz Hartmann, Karel Weinfurter, Frater Gragorianus