Liebe Geistfreunde
Hier geht es um den besagten Auszug von Gustav Meyrink aus
seiner Geschichte „Meister Leonhard“ Die ganze Geschichte kann
in einer PDF-Datei heruntergeladen werden, dabei geht es um die
erste Geschichte der PDF-Datei.
„Das Geheimnis des Doktor Schrepfer liegt plötzlich offenbar:
die rätselhafte Kraft, die durch ihn wirkt, ist nicht sein eigen,
steht auch nicht hinter ihm mit der Tarnkappe. Sie ist die magische
Gewalt der Gläubigen, die an sich selbst nicht zu glauben vermögen,
sie selber nicht zu gebrauchen wissen, sie auf einen Fetisch
übertragen müssen, sei er Mensch, ein Gott, Pflanze, Tier oder
Teufel, damit sie wie aus einem Brennspiegel wundertätig
zurückstrahle,
– ist der Zauberstab des
wahren Herrn der Welt, des innersten allgegenwärtigen, alles in sich
verschlingenden Ichs, der Quelle, die nur geben und niemals nehmen
kann ohne ein machtloses »Du« zu werden, das Ich, auf dessen Geheiß
der Raum zerbrechen muß und die Zeit zum goldenen Gesicht ewiger
Gegenwart erstarren,
– das königliche Zepter des Geistes, gegen das zu sündigen der
einzige Frevel ist, der nicht vergeben werden kann
– ist die Macht, die kund wird durch den Lichtkreis magischer
unzerstörbarer Gegenwart, alles in ihren Urgrund saugt. Götter und
Wesen, Vergangenheit und Zukunft, Schatten und Dämonen verhauchen
ihr scheinbares Leben darin.
Sie ist die Macht, die keine Grenzen kennt und in dem am stärksten
wirkt, der selbst der Größte ist, die immer innen ist und niemals
außen – alles, was außen bleibt, sofort zur Vogelscheuche macht.“