Aberglaube
Der Aberglaube bringt zwar keine Wundertäter, aber viele falsche Propheten
hervor. Diese machen sich den Hang der Menschen zum Geheimnisvollen nutzbar,
indem sie sie verleiten, sich ihrer "geheimen Führung" anzuvertrauen.
Fortwährend hört man darum von Gründungen neuer "geheimer" Gesellschaften,
esoterischer Schulen, deren Leiter bei genauer Prüfung sich als verkannte
oder verkommene Genies entpuppen, die zu diesem letzten Mittel Griffen, um
sich eine behagliche Existenz zu schaffen, und sich als "Meister"
bereiterklären, Neugierigen gegen Bezahlung alle Geheimnisse der Welt zu
enthüllen.
Jene die sich fangen lassen, werden mit lächerlichen Zeremonien in den Bund
der "Erleuchteten" aufgenommen,, bis sie, früher oder später, erleben, dass
sie an Geld und Selbstachtung ärmer, an durch getäuschte Hoffnungen
gewonnenen Erfahrungen reicher geworden sind.
Deshalb ist die Aufklärung nötig, Das beste Mittel
dazu ist die Anleitung zur Selbsterkenntnis. Denn es gibt nur ein Licht, das
die Dunkelheit des Aberglaubens erhellt, nämlich die von der göttlichen
Weisheit erleuchtete Vernunft. Und es gibt nur einen Lehrer und Meister der
Weisheit, auf den man sich verlassen kann: das eigene göttliche Selbst, der
Meisten im eigenen Innern. (Franz Hartmann)