Wiedergeburt (Dr. Franz Hartmann)
Solange der Mensch noch nicht seiner wahren göttlichen Natur bewusst
geworden
ist, wird er immer wieder neue Rollen in der Welt der Erscheinungen spielen
-
dorthin gezogen und getrieben von seiner Daseinsgier - bis er endliche sein
Selbst,
den Gottmenschen in ihm, gefunden hat und zur Freiheit gelangt.
Bis dahin ist er dem Gesetz von Saat und Ernte - Karma - unterworfen, der
ausgleichen-
den Gerechtigkeit, nach der die Folgen einstigen Denkens und Tuns heute und
die von
heute in künftigen Leben erfährt und nach der es keine andere "Vergebung der
Sünden"
gibt als durch die Einswerdung mit dem göttlichen Selbst, die ihn von der
Ichheit
befreit.
Wir nennen das, was den Kreislauf der Wiederverkörperungen beendet, die
Wiedergeburt.
Sie ist das Erwachen des Gottesbewusstseins im Menschen und der Übertritt in
eine höhere Seinsstufe oder Klasse der kosmischen Lebensschule: der Übergang
vom Verweslichen ins Unverwesliche, von dem der Sinnmensch nichts weiss.