Camille Flammarion, l`atmosphère, 1888
Franz Hartmann Beantwortung von Leserfragen, Auszüge aus dem "Briefkasten" I.+ II. Semester 1896
"Rosenkreuzer" "Rosenkreuzer" in P. - Die beste "Geschichte der Rosenkreuzer" ist in Carl von Eckarthausen: "Aufschlüsse zur Magie" Bd II., S 213 u.f. enthalten, und ist im wesentlichen folgende: Bacon (Roger Bacon 1214?) legte den Grund zu einer Gesellschaft vernünftiger Naturforscher, deren höhere Weltanschauung aus ihrer eigenen höheren geistigen Entwicklung hervorging, und nach der Idee von Atlantis, die er entwarf, bildete sich in England die erste Gesellschaft der Rosenkreuzer. Als diese Gesellschaft aber wuchs, schlichen sich in ihr (1682) verschiedene Elemente und Nebenabsichten ein und die Torheit erlangte schliesslich die Oberhand. Die Grundsätze Bacons wurden verlassen. Da sonderten sich die wenigen wahre Weisen im Stillen ab und überliessen das Feld den Schwärmern und Phantasten. Durch die ganze Welt verbreitet arbeiten Sie unter sich zum Wohle der Menschheit. Unter der zurückgebliebenen Mehrzahl aber bildete sich eine Mehrzahl von angeblichen mystischen Gesellschaften und wertlosen Vereinen. Es wurde zur Raserei als "Mystiker" zu gelten, und man bediente sich solcher Vereine zu eigennützigen Zwecken bis auf den heutigen Tag. Die wahren Jünger der Weisheit aber bauten unter sich einen geistigen Tempel, wo Gott der "Präsident" und die Selbstüberwindung die Eintrittsgebühr ist, und ihre Arbeit war und ist, so viel Gutes zu tun als in ihren Kräften steht, und aus der Urquelle aller Weisheit Erkenntnis zu schöpfen. Ihre Anzahl ist klein, sie leben in verschiedenen Teilen der Welt; aber die gleiche Harmonie der Seelen verbindet sie miteinander, so dass sie alle nur Eines sind. Je mehr der gute Mensch seine Seele vervollkommnet, umso mehr nähert er sich der Gottheit; den falschen Mystikern aber fällt es nicht ein; dass der Tempel des Lichts nicht dort sein kann, wo es im Herzen nicht helle ist.  
   
   
Geistige Kraft, Mittelpunkt - Es steht jedem frei, selbst der Mittelpunkt einer geistigen Kraft  zu werden, um welchen sich alle, die nach Erkenntnis suchen, vereinigen. Dazu bedarf es keines Diploms und keiner Bewilligung irgendeiner Behörde im In- oder Auslande. Jeder Theosoph sollte danach trachten, nicht selber ein Licht, sondern vielmehr eine Leuchte für das Licht der Wahrheit zu sein.  Wenn es viele solche Menschen gäbe, so wäre die Welt voll "theosophischer Vereine". Aber diejenigen, welche die Wahrheit nicht kennen, und nur ihr eigenes Licht leuchten lassen wollten, sind noch immer dabei zu Schanden geworden.