Aus seiner Zeitschrift Lotusblüthen entnommen. 1. Seite
In diesem Leben fand die Verkörperung in Donauwörth (Bayern) statt und wurde FH am 22 November 1838, und soviel sich dies annähernd bestimmen lässt, um 2 Uhr morgens geboren.
In Kempten verbrachte er seine Jungend und erhielt dort seine Erziehung. Auch scheint er schon als Kind die doppelte Natur des Menschen wahrgenommen zu haben, denn er konnte kaum stammeln, als er schon von einem "guten"und"bösen" Franz sprach. Der letztere hat dem "guten" auch in späteren Jahren viel zu schaffen gemacht; wie ja auch bei jedem Menschen das ganze Leben ein beständiger Kampf zwischen dem Hohen und dem Niederen ist. Als es sich darum handelte einen Beruf zu wählen schwankte er zwischen Soldatenleben und dem eines Eremiten. Seine Vorliebe für Alchemie gewann die Oberhand.
Da jedoch keine Alchemisten zu finden waren, so dachte er vorläufig mit der Chemie vorlieb zu nehmen und entschloss sich Apotheker zu werden. Er träumte von Kolben und Retorten und von geheimnisvollen Entdeckungen in der Arzneikunde und trat in einer Apotheke in Kempten in die Lehre. Doch diese Stelle befriedigte ihn nicht. Im Jahre 1860 zog es Franz Hartmann an die Uni München und studierte dort mit Vorliebe Chemie und Medizin. Die Vergnügen des alltäglichen Lebens genügten ihm ebenfalls nicht ; er suchte nach etwas Höherem oder Geheimnisvollem das er nicht kannte.
Nach beendetem Studium ging FH nach Paris. Er hatte den Wunsch an einem Samstag das Meer zu sehen und unternahm nach Le Havre eine Vergnügungsfahrt mit der Absicht am Montag wieder in Paris zurück zu sein. Wie es der Zufall jedoch wollte wurde ihm in Le Havre die Stelle eines Schiffarztes angeboten auf dem amerikanischen Paketboot "Mercury" welches Auswanderer nach New York führte. und kurz entschlossen nahm er aus Lust an Abenteuern die Stelle an.
In Amerika besuchte FH die Niagara-Fälle, lernte die Indianer kennen und fand unter Ihnen freundlichste Aufnahme. Ueber seinen Besuch unter Ihnen liesse sich viel Merkwüridges berichten. Der Häuptling der Shawnees lud ihn ein, mit ihm in das Innere zu den Senkas zu reiten, und FH fragte ihn, ob keine Gefahr damit für einen einzelnen Weissen verbunden sei, antwortete der Häuptling." Oh nein! der grosse Geist, der Geist der Liebe ist dort.