Die Zeit dreht sich unablässig und der
Mensch wandert durch die Zeiten. Gott aber ist die Ewigkeit, das urewige
"Ich bin, der ich bin"! Durch das falsche Zeitmass des Denkens verdirbt
der Mensch seine eigene Stunde, eben weil er sich einbildet, die Zeit
und die Stunde müssen ihm gehorchen - und die Ewigkeit ginge ihn nichts
an!-
Die wahre Erkenntnis stellt sich aber erst dann ein, wenn er erkennt,
was ihn zur Vollendung ausreifend fehlte. Und diese Erkenntnis hat
in der Ewigkeit ihre Zeit. Aus diesem Zeitmass geht der Weg
weiter.
Alsdann gewinnt der Mensch seinen eigenen Zeitbegriff, und die Stunde
der ablaufenden Gegenwart lässt ihn die Ewigkeit ahnen!- Heisst es nicht
so überzeugend in der Schrift:
Es hat alles seine Zeit und alles Tun unter dem Himmel seine Stunde!-
Wenn wir innen begreifen und erfassen, dass Gott einmal- irgendwann-.,
in unerdenk-lichen Zeiten der Ewigkeit diese Welt schuf und das Ursprung
und Ziel immer noch gegenwärtig sind, dann erkennen wir auch, dass diese
Zeit und aller Schicksalsschläge - längst vor dieser Zeit, als Absicht
Gottes, durch den Gesetzes-Ablauf in der Ewigkeit, fest zukunftsmässig
begründet wurde!-
Dieser Zeit-Gedanke hat das: Suchen in sich-, aber auch das: Finden
können! - Und darauf kommt es an! - Erkenne, dass das Vereinen nur über
das Getrenntsein aufgehen kann!- Um so über das Schweige in der zeit den
inneren Ewigkeits-Frieden zu finden.
Nach und nach begreift der Mensch auch, was es heisst: Gott wird sich
durch das Geheimnis seines Wesens als Zeit- und Ewigkeits-Gesetz immer
wieder von neuem offenbaren!
Sagt uns doch Gott auch: Du brauchst mich nicht festzuhalten, ich bin,
der dich hält! Denn ich bin der Herr, dein Gott! Über Zeit und Ewigkeit
hinaus.
Die Welt soll durch das Gesetz Gottes, durch die Zeit, zum Paradies
geschaffen werden; nur der Mensch selbst macht durch seinen Wahnwitz
eine Hölle daraus!-So erkennen wir- wenn wir es nur erkennen wollen-,
wie miserabel es um das Denken und um das Gewissen bestellt ist!
Dieses Falsche Denken bringt es mit herauf, dass der Stundenplan des
Daseins immer im Gestrigen hängen bleibt! Wenn es dem Menschen aber
aufgeht, das dies Gesetz der Zeit und Ewigkeit bis in die Unendlichkeit
ausläuft, hat sich der Schwerpunkt und den geheimen inneren Rhythmus der
Zeit Ewigkeit begriffen.
Aus der Tiefe der Erfahrung aufquellend, erkennen wir den wahren
Augenblick, dass Gott das Gesetz der Zeit und Ewigkeit selbst
verkörpert! Diese Wahrheit zu suchen ist der Mensch auf seiner Reise
durch die Zeit geschickt worden, um als Kommender in Geduld seinen Weg
zu gehen und so alle Unzulänglichkeiten dem urewigen Zeitmacher aller
Gesetze-Gott- zu überlassen! Und sich vom lebendigen Christus-Geist
tragen zu lassen!
Dieser Glaube an die unvorstellbare Grösse göttlicher Harmonie und deren
ewigkeits-bedingte Auswirkungen gibt ein dankbares Wissen um jene
Unvergänglichkeit in der Zeit und Ewigkeit! Wer so durch seinen Glauben
auch seine erkennende Stunde annimmt, für den gibt es weder ein
Ausweichen, noch ein Zurück! Für den ist die Zeit in der Ewigkeit schon
jetzt angebrochen!
Was jetzt abläuft, ist langst geschehen, weil es in der Zeit al
Vor-Zeit, als Ewigkeits-Gedanke verankert lag. Die Zukunft erwächst aus
der Vergangenheit, und diese ist schon in dem Gesetz der Zeit mit
eingewebt! Hier gibt es für den Sehenden schon einen Einblick in die
Dinge der Geschehnisse, der gegenwärtigen und aufgehenden Zeit!
Der Mensch aber verfällt immer wieder in den alten Fehler - das zu
deuten, was er verneint zu sehen. So betrügt er sich selbst durch seine
Fehldeutungen, weil er durch falsche Vorstellungsbilder sich etwas
herausnimmt zu deuten, was bis an die Grenze und die Ränder seiner Seh-
und Erkennungskraft reicht! Gerade hier im menschlichen Denken sind
Abgrenzungen gesteckt, die von laufenden Widersprüchen getragen werden!
Im ablaufenden Leben waltet eine geheime, ewigkeitsformende
Zeit-Ordnung. Alle Daseins-Auswirkungen unterliegen einer einwirkenden
Ursache! Sie gilt für alle und für alles! Je länger und tiefer man das
Leben betrachtet und zuschaut, desto überzeugender dieses wirkende
Gesetz von Zeit und Ewigkeit! - Das gilt für alles, was lebt und atmet!
(Auch das Gestein lebt und atmet,am täusche sich ja nicht.)
Vom Grashalm bis zu den Fixsternen hinauf gehorcht alles diesem Gesetz
der Zeit und Ewigkeit! - Dieses zu verstehen, beginnt nicht beim breiten
Wissen, sondern beim Erkennen und Glauben an diese göttliche Ordnung!-
Es ist ganz gewiss keine Mutmassnahme oder gar ein Wunschgebilde, nein,
sie ist eine feststehende Tatsache, der unabänderliche Grundstein alles
Lebens, dessen Entfaltung zum Gesetz der Zeit und Ewigkeit gehört!
Wahre Weisheit beginnt, wo diese Gesetzes-Ordnung verstanden wird! Indem
der Mensch begreift, wie es im Psalm 90 heisst: Lehre uns unsere Tage
zählen, damit unser Herz weise wird-, tritt er auch schon aus
seinem vorgefassten Denksystem heraus und überschreitet seine eigene
Begrenzung, um so über seine geprägte Fehleinschätzungen zur wahren
Erkenntnis zu gelangen.
Einsicht die der Glaube vermittelt, hat lebenden Boden unter den Füssen;
diese Einsicht bewirkt die kommende Weitsicht und vermittelt so den
Willen Gottes, der im Gesetz der Zeit und Ewigkeit seine wahre Realität
hat.
"Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde." Aus dieser
bleibenden und bewirkenden Distanz heraus bedarf es keiner Frage, das
der Mensch, dass der Mensch als Bild Gottes, dazu ausersehen ist, die
Erde wieder in ein Paradies zu verwandeln! Gewiss - das Gesetz der Zeit
hat seine Zeit-, aber da die Gerechtigkeit dieser Welt alle Dinge
ordnet, wird, wenn die Zeit des Gesetzes ausgereift ist, diese Tatsache
zur Wirklichkeit werden! Der Ablauf wäre ja sonst wider das Gesetz der
Ewigkeit und deren Zeit, und das wäre wiederum gegen den Geist Gottes!
Da der Glaube nicht an das Bestehende, annahmegeformte Weltbild gebunden
ist, sondern seinen eigenen inneren Gesetzen unterliegt, nützen auch
hier wissenschaftliche theoretsiche Beweise gar nichts. Erst der der den
wahren Grund unter den Füssen hat, weiss um die Wahrheit der
einwirkenden Unmittelbarkeit der Gesetze Gottes. Wie jubelt doch so
beglückend der Psalmist: Ich will dich rühmen, Herr, mein Gott wie bist
du so gross!
Der Mensch mag die Welt in Einzelprobleme zerlegen, bei Gott aber ist
alles eine Einheit! Das Gesetz der Ewigkeit und der Zeit kennt keine
Willkür, auch keine Trennung, sondern nur das Gesetz der Ordnung in der
Zeit und Ewigkeit.
Da der Mensch sich immer nur in der Sprache seiner Gedankenformierung
und seiner Wunschvorstellungen ausdrücken kann, ist es nicht
verwunderlich, dass sein Dasein so voller Irrtümer, Fehler und
Verworrenheiten ist, eben so, wie auch seine Gedanken-Zeit abläuft. Sie
erscheint ihm als ein unbegreifliches Etwas-, diese Welt, in der er
steht, und begreift nicht, dass es sein materialistisches Denk-Gebäude
ist, dessen Gefolge dieses Unbegreifliche für ihn heraufbrachte! So
sieht er bei seiner Berg- und Talfahrt auch immer nur jene
materialistische Aussenseite!
Was auch für ein Wunder-menschliche Überheblichkeit und Grössenwahn
haben die Realität für das Wahre und Harmonische verblendet und Chaos
und Unfrieden mit heraufgebracht! Ja, hier geht es wahrhaft ums
Unterscheiden! Die Menschheit muss unterscheiden lernen zwischen
lebendigem Christus-Glauben und toten Wort-Meinungen. Dass das Gesetz
der Zeit und Ewigkeit seine unabänderliche Bahn zieht und dass der Geist
der Wahrheit nur durch die allesgebende allesverbindende Liebe zum
wahren Leben geführt werden kann! Bekenntnisse mögen gut sein-aber wahre
Erkenntnis ist besser!
Wenn einmal das Wort von aussen und das Wort von innen zusammenfinden,
wird es Tag im Denken, dann begreift der Mensch auch den
Christus-Hinweis:"Folge mir nach!"
Mögen diese Gedanken dazu beitragen, zur wahren Erkenntnis heimzufinden.
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