Heinrich Tränker, auf der rechten Seite, mit Walter Studinski

ine Lebens-Meisterung, keinen Seelenfrieden und keine
Entfaltung innerer Kraft geben kann!
Das ist nun die hohe magische Schule, die
ehrwürdige Fakultät derer vom Rosenkreuz, in welcher nicht Menschen
Meinung, Menschengesetz, Menschenordnung den Ausschlag gibt, sondern
wo ganz alleine in absoluter Majestät der universelle Geist den
einen Lehrstuhl eingenommen hat und die Wahrheit lehrt, die er
Selbst ist.
Allen Schülern wird der Weg gezeigt, der zum Ziele führt, welches
nur in einem Punkt – in einer Zahl – in einer Ruh – im Innern, im
Gnadenlichte zu finden ist. Und nur der Jünger des inneren Lebens
vermag über die Lehrmethode – die Pansophia – zu sprechen, zu reden
und davon Zeugnis abzulegen, der im Mittelpunkt steht und vom Lehrer
dazu den Auftrag erhalten hat. Suchende Menschen, und nur diese
vermögen Nutzen und Heil aus diesen Zeilen zu ziehen, sollen nicht
meinen, dass dieses Wissen haltlose Theorie oder spekulative
Philosophie sei. In der universellen allumfassenden Wissenschaft
kann dieses nicht vorkommen und möglich sein, denn jeder hat ja hier
mit dem Wissen zugleich die Mittel in der Hand, mit welchen die Tore
aufgeschlossen und jeder eintreten kann bis in das innerste
Heiligtum, wo die Möglichkeit vorhanden ist, an der Urquelle der
Weisheit und Wahrheit alles Geoffenbarte selbst nachprüfen zu
können.
Die Helfer haben von altersher der Menschheit die Tore gewiesen und
auch jeweilig den passenden Schlüssel verabreicht, denn es sind
schon viele Schlüssel empfohlen worden und auch im Gebrauche, vom
Yoga des Ostens bis zum fanatischen, bachanalisch – rasenden Tanz im
weiten Westen.
Alle aber verfolgen den einen Zweck, das Tor zu öffnen, den inneren
Menschen zu erwecken und zu seinem Ursprunge zurückzuführen.
Das hohe Ziel des Daseins ist eben: aus dem Vergänglichen ins
Unvergängliche, aus dem Äusseren ins Innere einzugehen, woselbst die
Selbst – und Gotteserkenntnis anfangen wird.
Vielleicht kann hier in ganz besonderer Absicht ebenfalls ein
solcher gewisser, untrüglicher Schlüssel der grösseren
Öffentlichkeit bekannt gegeben werden, trotzdem er schon seit
Jahrhunderten innerhalb der Bruderschaft bekannt genug und auch
praktisch erprobt ist. Er nennt sich:
Das
mystische A.B.C.
Das mystische Buchstaben – und Zahlenalphabet soll also den
ungöttlichen, unwiedergeborenen Menschen zur Wiedergeburt, zur
Erneuerung, zur Vollkommenheit, zur bewussten Gotteserkenntnis
bringen? Ist das wahr, ist das möglich? Wir
holen etwas weit aus. Die Buchstaben wohl aller Sprachen der Erde
können als Symbole und Kanäle gelten, welche meist unmittelbar mit
den höchsten Kräften und Ideen im Weltall in Kommunikation stehen.
Es lässt sich hier eine dreifache Bedeutung des Symboles
feststellen; die sichtbare, einwandfreie geläufige, eine figürliche
symbolische mentale und eine hieroglyphisch – mystische, spirituelle
Bedeutung. Ein Buchstabe ist daher nicht ein lebloser, toter oder
feststehender Begriff für einen Sprachlaut oder Idiom, sondern im
Gegenteil ein hochaktives, wirkendes, d.i. lebendiges Kraftzentrum
kosmisch – göttlicher Energie. Die Buchstaben bilden deswegen eine
geordnete Verbindung des Irdischen mit dem Geistigen, des Zeitlichen
mit dem Ewigen, des Vergänglichen mit dem Dauernden, dem äusseren
Leben mit dem inneren Leben und des Menschen mit Gott. Unter
den vielen Alphabeten des irdischen Sprachkreises sind allerdings
manche besser und vorzüglicher geeignet zum praktischen, mystischen
Studium. Besonders wertvoll sind in dieser Hinsicht die sogenannten
heiligen Sprachen des Altertums, welche noch am wenigsten von den
Willkürlichkeiten der neueren, immer mehr äusserlich bessernder und
verändernder Menschen zu leiden hatten, denn in den innersten Geist
der Alphabeta ist sehr selten ein in der Aussenwelt denkender und
lebender Mensch gedrungen.
Denkt man sich nun die Buchstaben einer solchen Sprache als einen
grösseren geschlossenen Kreis und betrachtet diesem aus dem Lichte
des Mittelpunktes, so leuchten ganz besondere sieben Punkte der
Peripherie, von denen sich 5 stark strahlend hervorheben. Diese 7
Punkte des Alphabets gleichen 7 mystischen Pforten, aber wie gesagt,
5 sind nur strahlend, d.h. offenbar, nur diese 5 sind gangbar für
alle in der Jetztzeit lebende Strebende.
Es ist unnötig zu sagen, dass damit die Vokale gemeint sind, welche
in der Tat seit Urzeit als die Schöpfer der objektiven Dinge infolge
ihrer tattwischen und mystischen Schwingungen abgesehen wurden,
während die Diphthonge oder Halbvokale, deren wir auch sieben haben,
als die schöpferischen Kräfte
der astralen und mentalen Dinge gelten, und zuletzt die 12
Konsonanten, als nicht aussprechbar, den spirituellen göttlichen
Welten zugezählt werden können. Selbst von den oben genannten 5
Toren, sind einige bereits etwas unpassierbar, oder schwerer
zugänglicher geworden, weil sich ja die ganze Körper – und
Seelenkonstitution des Menschen immerfort verändert und auch
verdichtet hat, so dass wohl zur heutigen Zeit ganz besonders nur
noch ein Tor, ein Weg, eine Brücke, am ersten Anfange des
praktischen Studium des mystischen Alphabets in Frage kommt, durch
welches der strebende Mensch einzugehen vermag und in die inneren
Kreise, in das innere Leben.
Die Anstrengungen und Anfechtungen, welche ganz
unerhört an Geist, Gemüt und
Körper gestellt werden, sind auf
diesem Wege eine Kleinigkeit erleichtert. Es gilt immer zu bedenken,
dass es hier nur ganz allein auf die stete und mit bitterem Ernst
betriebene praktische Übung ankommt, nachdem vorerst die richtigen
Grundlagen dazu gelegt worden sind, welche wir teilweise schon zu
veröffentlichen angefangen haben. (Mystischer Glockenschlag – Aus
unseren alten Originalien. – Mystischer Feuerschein, der vollständig
im nächsten Bande erscheint, etc.)
Es muss also tatsächlich im Geiste, in der Wahrheit das Alphabet in
uns, im Inneren, zu einem neuen, mystischen Leben erweckt werden,
woselbst alle sophistischen Meinungen und intellektuellen
Scharfsinnigkeiten nichts nützen können.
Und diese vorzugsweise genannte Eingangspforte, dieser strahlende
wunderbar in seinen Tiefen, aber in seinen Wirkungen furchtbare
Vokal ist:
das i -
welches hier aufrecht steht. Es ist hier unmöglich, die grossen
Geheimnisse dieses Buchstaben enthüllen zu wollen, die hermetische
Wissenschaft der Brüder des Lichts hat eine okkulte
Grundwissenschaft – die Kabbala welche darüber genügend orientieren
kann. Und speziell die jüdischen Kabbalisten hatten das i in ein
Symbol gekleidet, welches mit dem Erkennenden sofort mit der tiefen
Bedeutung des Vokals bekannt machte, denn das hebräische
י
(Jod) bedeutet die Lebendigmachung der Toten, materieller Natur und
Hinaufführung zur Einheit, zur Gottheit – zum Licht.
Das ist deswegen ein feuriger göttlicher Buchstabe, der immer von
Grund auf zu wirken berufen ist, deswegen kann auch nur das i ganz
speziell und allein in all den Wesen, die aufrecht stehen und gehen
– d.i. der Menschheit – sich entfalten und auswirken, d.h. sich zum
Bewusstsein bringen welches aber wieder nur geschehen kann in den
Wiedergeborenen, in den im Herrn Gesalbten, welche nicht nur mit
∇
von Oben herab getauft wurden, sondern die die
∆ - Taufe von unten herauf, aus dem Grunde – aus den Füssen
aufwärts, empfangen haben.
Und wer Ohren hat zu hören – der höre! Das mystische Alphabet ist
also ein Mittel und Schlüssel zur inneren, neuen Geburt, zur
Erneuerung im Geiste, welche zur Unsterblichkeit, zum unsterblichen
Bewusstsein als Endzweck aller Entwicklung führt.
Es ist daher eine Stufenleiter die gut und sicher einen jeden
Menschen, sobald er nur die richtigen Übungen damit macht, aus allen
Zweifeln, Schwächen, Unwissenheit, Krankheit, Tod etc. heraus, und
zu dauerndem Frieden, Erkenntnis, Liebe, Seligkeit und dem reinen
mystischen Leben hinauf – zu bringen, berufen ist. Daher sind diese
Übungen stets recht, gottgefällig und weise und die Praxis ist eine
heilige, reine und weisse Magie.
Die rechten Übungen vereinen alle Kräfte zur einen, unendlichen
Kraft, welche befähigt ist, den Menschen hindurchzuführen durch alle
Prinzipien und Schleier zum Ursprunge, zum Wort, dem absoluten
Mittelpunkte des UNIVERSALEN GOTTES-GEISTES:
Um in das innere mystische Leben einzutreten, genügt bekanntlich das
ausschliessliche Pflichterfüllen sowie das ethische, moralische
Leben noch nicht, wenn auch dieses alles die erste durchaus nicht zu
umgehende Stufe dazu ist, wie schon die alten helfenden Brüder zur
Zeit des Atharva Veda verkündet haben und welche Gesetze heute noch
volle Geltung besitzen, sodass sie der Suchende, ehe denn er anfängt
zu üben, erst voll beherrschen muss. Es sind diese:
„Zuerst beherrsche der Mensch seine Leidenschaften und die Essucht.
Er macht sich unabhängig von der Gesellschaft.Es sei ihm
leicht die Sinne zu zügeln, von Kälte und Wärme der Luft von
Heiterkeit und Schmerz, von Lust und Freude und dem diesen ähnlichen
bleibe er unberührt.Er verzichte auf das Ich, auf das
Wollen und Hoffen.Nichts bewahre er für sich selbst auf.Er
nehme sich das Recht vor, In seinem Herzen sei kein anderes Streben,
als dem Meister in der Bruderschaft zu gefallen und der Menschheit
zu dienen.“ Also zuerst Entsagung, dann
ernstes Streben und zuletzt grenzenloses Vertrauen zur universalen
Bruderschaft. Durch diese Dreiheit also geht
zuallererst der natürliche Weg. Dann aber kommen die höheren,
mystischen praktischen Übungen mit dem Alphabet. In den Buchstaben
der Sprachen liegen ja, wie in einem Gehäuse verschlossen, die
Urkräfte des gesamten Universums als Strahlen des göttlichen
Gewandes in der Welt.
Infolgedessen muss der Geist der Buchstaben auch in uns zum reinen,
durchdringenden Leben erweckt werden und zwar so, dass der ganze
Lebensleib in all seinen Prinzipien mit diesen Kräften vollbewusst
erfüllt werde. Aber nicht etwa nur so lange, bis wir sie sehen oder
hören als Klang Licht oder Farbe etc., sondern auch fühlen, riechen
schmecken und zwar überall, in jedemTeile und Gliede unseres Körpers
und Organismus.
Das sind dann die Feuerzungen die Wahrzeichen der Propheten Gottes.
Und das alles kann durch ein immerwährendes, abgezogenes Denken und
Meditieren darin geschehen, es muss aber so lange geübt werden, bis
wir fühlen, und bis wir die praktische, einwandfreie Gewissheit
haben, dass wir mit dem Geiste, mit der Idee der Buchstaben oder
Vokales, hier also mit dem i, so vollständig vereint und untrennbar
verbunden sind, dass unser ganzer Organismus, Leib und Geist, nur
eine Schwingung, derselbe eine Klang, dasselbe Feuer, Farbe und
Licht, geworden ist wie der Buchstabe darstellt.
Nur auf diesem Wege findet der Mensch wieder den wahren Weg zum
verlorenen Wort, um welches alle Kinder der Witwe trauern müssen.
Und nur aus dieser Erkenntnis kann die magische Sprache wieder
gelernt werden, die allen Dingen ihren rechten Namen geben, die aus
den Urideen heraus schöpferisch und gestaltend mit geistiger Macht
und Weisheit begabt, wirken kann. Eine Sprache, die keine Nähe und
Ferne, keinen Widerstand und Hindernisse kennt, denn die göttlichen
Sprachkräfte sind universale, kosmische Ideen und über allen Welten
und Zuständen. Nur die Buchstabenkräfte sind das heilige Band,
welches den Menschen mit allen anderen Kräften der Natur eint und
zuletzt mit Gott verbindet. Geist vereint sich mit Geist, nicht
ausserhalb und um den Menschen herum, sondern in ihm, im Gemüte,
seinem göttlichen Mittelpunkte als Mikrokosmos.
Im äusseren Leben hat jeder Mensch seine Epochen, seine Kindheit,
seine Reife und seine Zeit des Alters, fast ähnlich auch der
mystisch innere Mensch, der aber wesentlich unvergänglicher ist.
Durch die praktischen Übungen mit dem mystischen ABC der
Bruderschaft, lernt sozusagen der innere Geistmensch erst gehen,
sehen, riechen, fühlen etc., aber nicht so wie der materielle
Organismus, sondern in geistiger Weise. Die inneren Sinne eröffnen
sich, wie sich eine Blume dem Lichte öffnet unendlich feineren
Vibrationen und Lichtstrahlen, welches der plumpe physische Körper
ja nie begreifen kann.
Deswegen ist die mystische Buchstabierkunst der erste, sicher
Schritt, des mystischen, neuen Menschen, um in sich, ebenso im Buche
der Natur und in Gott lesen zu können.
Und alle diese drei Bücher sind in einer Ursprache, welche
auch die Sprache der Natur ist, von allen Wesen gekannt und
abgefasst.
Darum ist das Alphabet der Mystiker das erste Fundament, auf dem nur
weiterzubauen ist.
Schon die nächste zweite Schulaufgabe der Bruderschaft wird gegeben
nach erfolgreichem Buchstabieren und befasst sich dann mit den
Zusammensetzungen und Verbindungen der Buchstaben als Worte und
Zahlengesetze, denn bekannt ist ja, dass die Natur auch spricht und
zählt, und ebenso sind auch in allen heiligen Alphabeten Buchstaben
und Zahlen ein und dasselbe.
Jedoch nicht nur eine bestimmte Tonschwingung, der bestimmte
reale und ideale Zahlen zu Grunde liegen, ist der Buchstabe an sich,
sondern auch ganz bestimmte, gesetzmässige Farben. Das alles
rhythmisch vereint, ergibt in den inneren Kreisen des Daseins
wunderbare Ausdrucksmittel, die dabei auch noch im Wesensgrunde
vollkommen gefühlt, geschmeckt und noch anders empfunden werden
können.
Da aber der Mensch diese höheren Sinne erst alle zu entwickeln hat,
kann der unvollkommene niedere Mensch sich davon keine Vorstellungen
machen und glaubt, dass seine Reden und sein Geplapper schon ein
vollständiger Ausdruck seines Bewusstseins wären.
Dem ist aber entgegenzuhalten
die vollkomme Sprache des Weisen welche Idee, Denken, Sprechen,
Äussern und Übermitteln als Einheit ist, d.h. also: der vollkommene
Mensch spricht etc. mit seinem Schweigen mit Jedermann, mit der
ganzen Welt, so wie er will, aber nur in Bildern, wir können auch
sagen in Ideographen, in Symbolen, die wahrhaftige Wesenheiten sind.
Der Vorgang ist ungefähr so, dass die Idee auf direktem Wege, ohne
Rede, Schrift oder dergl. in das andere Centrum, sagen wir mal
Gehirn, eigeprägt, eingeätzt – Praecipitation – wird, so dass
Empfänger, er mag sein oder machen was und wo er will, im Augenblick
sofort alles erfasst und weiss. Noch mehr, diese Bilder können durch
den Willen etc. vollständig belebt, aktiv gemacht werden, so dass
sie belebte Mental – Astralwesen darstellen, die selbst viele
Jahrtausende überdauern und dereen Herr und Meister, eben der
schöpferische, weise Mensch, sie als seine treuen, magischen Diener
schrankenlos benutzen kann.
Und in diesen Geheimnissen liegt auch die Geburtsstätte des
Homunculi – des magischen, ungezeugten Menschen – davon aber hier
nicht zu reden ist, verborgen. Das ist nun
die neue Sprache der Lichtfähigen in der neuen Zeit, als ein Element
des unaussprechlichen EINEN WORTES in dem Weltentstehen und vergehen
und alle Äonen enthalten sind. Eine heilige Sprache, die besonders
auch ganz abstarkte, mystische Mathematik ist, welche in innigster
Verbindung mit den astralen und spirituellen Weltgesetzen im Reiche
der Natur und Gnade durch Bindung und Bewegung kosmischer Gewalten,
mächtige schöpferische Wirkungen hervorzubringen vermag. Sie ist
aber niemals einem sinnlichen, in der Materie verstickten Menschen
offenbart oder zugänglich gewesen, selbst die göttlichen Seher
vermögen nur Einzelheiten dem groben finsteren Verstande deutlich zu
machen, dazu ist das Gehirn noch viel zu materiell.
Hervorragende Schulen mystische Schulen des Ostens und Westens geben
ihren Schülern mit dem mystischen Alphabete praktische Anweisungen,
ihren inneren Menschen neu zu bilden, den neuen Menschen im alten zu
empfangen, zu gebären, wachsen und ausreifen zu lassen, damit er als
untrennbares Glied der Anima mundi, vollbewusst zur Erkenntnis der
Unsterblichkeit, also zur einen Realität gelange, untertauche und in
die ewigen Ströme des „Grossen Lebens“ und alle seine Glieder nach
den geistigen Gesetzen der Zahlen und Buchstaben des grossen
Universalmenschen – dem Adam Kadmon – des Kosmos – aus den
dichteren, niederen Formen und Elementen herausziehen und neu zu
bilden vermag.Und nur darum ist das mystische ABC, die
Buchstaben und Zahlenkräfte, eine wahre Verbindungsleiter zwischen
den materiellen und geistigen Sphären, zwischen Tod und Leben,
zwischen Verderben und Vollkommenheit, zwischen Zeit und Ewigkeit.
Darum lautet die erweiterte und fortgesetzte Schulaufgabe der Brüder
vom Rosenkreuz an Ihre Helferseelen und Discipel weiter: der Mensch,
will er durch die Hilfe Gottes wiedergeboren werden, will er den
neuen Menschen – des Vollkommenen – in sich offenbar werden lassen,
muss er mit Unterstützung des Mystischen ABC seine inneren zwölf
geistigen Glieder „zum Leben“ erwecken, sie aus den physischen
Elementen als Quintessenz herausziehen, sie in Freiheit bilden und
mit dem universalen Zahlengesetz harmonisch einen.
Erst dann ist der Mensch – der wahre Mensch; ein Zentrum der
vierundzwanzig schöpferischen Kräfte des mystischen Alphabets, ein
Diener des unaussprechlichen, ewigen Wortes, ein Instrument des
einen Tones. Aus diesem einen Ton ist in unserem System ein
siebenfacher Ton differenziert, gemäss den sieben Vocalen der
vollkommenen neuen Geistsprache der Rosenkreuzer. Zwar ein
siebenfacher Ton, aber doch nur ein einiger Ton, in jeder Ebene als
der Grundton der betreffenden Sphäre, der Grundvokal, in dem das
Principum als Erscheinung, Welt. Sphäre, Schleier, Maya schwingt,
tönt, leuchtet oder
dergl sich manifestiert. Und diese sieben Vocale des mystischen ABC
korrespondieren nun genauer mit den 7 Centren, 7 Chakras im
Menschen, die wieder innig verbunden sind den 7 Tönen,
Sinnen, 7 Augen,
Kräften, 7 Stimmen, 7 Zungen, 7 Principien, 7 Ebenen, 7 Schleiern,
7 Globen, 7 Gemeinen, 7 Lichtern, 7 Farben, 7 Kreisen, 7 Tagen, 7
Zeiten u.s.f. des Einen.
Aber diese 7 Sphären, Welten oder Prinzipien sind nicht etwa die
alleinigen oder höchsten, die sein mögen, denn die Unendlichkeit
kennt keine Grenzen, sondern diese 7 Töne bilden nur die eine von
unendlichen Tonreihen und Tonskalen Weltenoktaven, woselbst die
Spannung der Kräfte in noch viel höheren Seinzuständen, Vibrationen
und Wesenheiten als Aeonen etc. weset und lebt, welche gänzlich
ausserhalb unseres Bewusstseins und unserer höchsten Ahnungen liegen
und von denen keine Mysterienlehre Kunde geben können.Nur
das Menschengeschlecht ist imstande, das aufrechte i zu denken, um
vom individuellen selbstischen i des Erdenbürgertums zum
universellen, ideellen I des grossen, universalen Menschentums – des
Logos – Christos etc. aufzuzeigen.
Das ist aber nur eine gewaltige rätselhafte Aufgabe, vor welcher
jemals Menschen stehen. Nur die Rosenkreuzer haben sie lösen können,
das kleine i im grossen I aufgehen zu lassen. Ihre praktische
mystische Lehre soll angedeutet werden.
Der Kreis des mystischen A.B.C. muss vorerst in das Kreuz gebracht
werden, in ein mystisches Kreuz, welches durch die 24 Buchstaben des
Alphabets nach bestimmten Regeln zu bilden ist. Damit erst kann der
übende Mensch in die inneren, gerechten und vollkommenen Gesetze
eingeweiht, und sein unsterblicher Geist nach den unabänderlichen
Regeln des ewigen Baumeisters aller Welten ausgebildet und
entwickelt werden.
In den inneren Kreisen aber sind, wie bekannt, drei Kreuze
vorhanden, aber verbogen, in welche die 24 Sprachlaute mit allen
Sinnen einzuführen sind, weswegen dann auch der vollendete Mensch,
der Gottweise, 3 x 24 = 72 unsterbliche, göttliche, ja allmächtige
Kräfte, Geister, Centren, magische strahlen etc, in seinem Wesen
besitz; in und durch welche dann auch der allerliebste Wille Gottes
in endlicher Vollkommenheit sich offenbaren kann.
Das ist dann der hochheilige, magische 72 buchstabige Namen Gottes,
der Schem – Ham – phorasch, das Mysterium magnum jeder wahren,
mystischen Schulung, worin der Geist der eine Lehrer ist. Das ist
auch die mystische Zahl der Sprachgrundkräfte deren universalen
Mysteriensprache und ein Heiligtum für den wissenden Bruder. Auch
die 12 astralen Zeichen, als mächtige kosmische Kräfte, sind darin
gesetzmässig verbunden, und nur dieser Schlüssel ist allein
massgebend für den Bruder – Astrologen, um den wahren Genius und
Geburtsgebieter in eines Menschen Naivität zu erkennen, denn dieser
Genius steht mit einem bestimmten Sprachidiom, einem Worte, einer
Wesenheit des 72 buchstabigen Namensgottes in unvergänglicher
Verbindung, denn er ist der eine Gundton innerhalb der 7, die ewige
Zahl seines Wesens und das dauernde Fundament seiner inneren
Evolution.
Das sprechen des göttlichen Wortes im Menschen ist daher unmöglich
wenn nicht der Kreis ins Kreuz und Quadrat gebracht werden kann.
Denn das Kreuz ist im Kreise der Prinzipialanfang, Mittel und Ende.
Auch symbolisch ist die der Kreis zur Figur des Göttlichen; das
Kreuz steht in Beziehung zum Logos – Christos – der von sich sagen
konnte: Ich bin das A und das Ω, der Anfang und das Ende, der Erste
und der Letzte. Das soll hier heissen: Ich bin nicht nur ein
Buchstabe, sondern das ganze Alphabet selbst, von A bis Ω. Deshalb –
Bruder – lerne es nur erkennen, suche aber nicht mit dem Kopfe
allein an die schwere Lösung dieser Aufgabe heranzutreten, sondern
vereinige das Haupt mit dem Schwanz, bilde aus dem Kreis das Kreuz
und mache dann aus dem Kreuz wieder einen Kreis – fange nur an in
und an dir praktisch zu üben und es wird dir nicht lange verborgen
bleiben können. In deinem Körper werden die lebendigen, feurigen
Zungen in jedem Gliede zum Sprechen gebracht sein; du wirst wie im
Feuer stehen; die mystische Feuertaufe, welche unten anfängt und
oben aufhört und dir die Initation in die Bruderschaft der
„Feuerphilosophen“ gewährleistet, wird in dir vollzogen.
Du bist geworden dann das mystische grosse Feuer, lebest im Feuer,
alles was in dich hineinkommt, wird zu Feuer, alle deine Elemente,
die deine Existenz ermöglichen lösen sich auf im Feuer, denn du bist
eine „Flamme“ im Urfeuer, aus dem alles entsteht und wieder
zurückkehren muss.
Es ist hier nicht beabsichtigt allen Menschen ohne Ausnahme, eine
allen zusagende Anleitung zum praktischen Gebrauche des mystischen
A.B.C. zu geben, das kann nicht sein, weil wohl jeder Mensch darin
eine andere Erfahrung machen muss. Der grossen Mehrzahl, die sich
dieser praktischen mystischen Ratschläge annehmen wird, steht kaum
Erfolg bevor, weil zuerst die Vorstufen voll absolviert sein müssen
und das wird den meisten bald zu schwer werden.
Deshalb sind diese Lehren auch nur ganz allein vorerst für die
„geborenen Mystiker“ welche schon durch Ihre Geburt darauf
qualifiziert sind.
Der Grund aber, weshalb hier in grösserer Öffentlichkeit
wirklich sehr geheime, praktische Regeln der Rosenkreuzer bekannt
gegeben wurden, hat seine Ursache in der grossen Wichtigkeit dieser
Lehren in Bezug auf das Innere, mystische Leben und dann auch in
Bezug auf die Notwendigkeit derselben in umstürzenden
Zeitverhältnissen. Die Zeit ist wieder einmal mehr herangekommen,
woselbst immer mehr Menschenseelen sich nähern, und welch immer mehr
im Gemüte aufblühen werden, wie ein Blümlein in den milden Strahlen
der lieben Sonne. Deshalb bereiten die Helferseelen den suchenden,
anhaltenden und leidenden Schwesterseelen die Wege zur wahren
Initiation, zur Erweckung des höheren Selbst, zur Wiedergeburt eines
neuen göttlichen Geistes, zu einem vollkommenen Leben. Aber doch
soll jeder Mensch auf Erden, wenn er nur die Bedingungen erfüllen
würde, dahin gelangen, oder sollte mit seiner ganzen Kraft, mit Mut
und Entschlossenheit und ernsten Sinnes im Herzen, nachdem er sich
restlos und vollständig Gott überantwortet hat, auf dem Wege
begeben, um In Sich selbst zu suchen das solange verloren gegangene
Meisterwort – das Urfeuer in der Weltenwurzel.
Renne der Mensch in der Welt hin und her, auf und ab; Nichts und
Niemand ist im Stande ihm das Wort zu geben, es ihm zu sagen oder es
zu verschaffen. Es muss von jedem ganz allein gesucht und gefunden
werden. Denn es ist in anderen Worten der von zahllosen Alchemisten
aller Zeiten so eifrig gesuchte Lapis Philosophorum, die köstliche
Perle, die heilige Tinctur der Weisen, das unaussprechliche
Mysterium – Magnum – das Magisterium Mundi – die Meisterschaft der
Welt! Und das alles ist nur ein kleines
Segment aus den Lektionen derer vom Rosenkreuz, die doch etwas
anderes gelehrt haben, als in den modernen Pseudoschriften ihres
ehrwürdigen Namens von Sophisten niedergeschrieben wurde. Die Lehre
der Weisen fängt nicht mit leeren, unfruchtbaren Worten an, sondern
mit Tat und Leben.
So ist eigentlich über die Buchstabenlehre der Bruderschaft herzlich
wenig zu sagen, man fange nur erst mal praktisch damit an, so wird
sich bald der Weg von den niederen zu den höheren Prinzipien
eröffnet finden um zu schöpferischen Vater – Mutter – Kräften des
Einen unkennbaren – Es – vorzudringen.
Aus diesem Grunde ist der Unterricht den die Brüder geben, nicht
inhaltlose Theorie oder zusammengebraute Philosophie, sondern
direkte magisch-magnetische Impression, die durch erwähnte magisch –
symbolische Sprache viel sicherer und schneller das Wesentliche dem
inneren Menschen übermitteln kann, als es die profanen Schriften und
Drucke tuen können; also wie der Mensch stufenweise mit dem Gnothi
seauton durch die Kenntnis der Natur zu dem universalen Kern alles
Seins hineinsteigt, und sich mit ihm identifizieren kann.
Die Zeit ist eben herbeigekommen in der die urewigen Gesetze der
Welten immer mehr allgemein erkannt werden müssen, wo der Mensch die
Zusammenhänge, die Harmonie und Schönheit der untrennbaren Einheit
des Oberen mit dem Unteren, des Ewigen mit dem Zeitlichen, des
Unveränderlichen mit dem Veränderlichen, des Metaphysischen mit dem
Physichen fühlen, wissen und schauen darf.
Die äusseren Schulen kennen diese Wesensgesetze nicht, irren und
stehen daher in Finsternis, wie die Geistesschule in reiner
Erkenntnis und vollem Lichte.
Habe wir
aber das mystische A.B.C. zuerst in uns selber gefunden, dann
erkennen wir auch in der Tat und Wahrheit, aus geistigem Schauen,
die allgewaltige Sprachkraft Gottes, die immer und ohne Aufhören in
der Natur spricht als ein sichtbares Vehikel ewigen, gesetzmässigen
Denkens.
Denn in den ewigen Welten ist nichts vorhanden, was nicht auch in
den niederen vorhanden wäre, wenn auch nur als Abdruck, Abbild,
Schatten, Reflexion. Der ewige, unbegreifliche Geist hat nichts
unsichtbares im Geiste des Lichts erschaffen, wovon er nicht
gleichsam einen sichtbaren begreiflichen Schatten damit verband,
damit die schwache Kreatur durch Betrachtung des Sichtbaren,
Körperlichen, sich zur Wahrheit des unsichtbaren Geistes erheben
könne. Sie sind daher ein unvergleichlicher Spiegel, indem das
übergeordnete Sein sich reflektiert.
Genau ein solcher Schatten, Spiegel, Abbild oder Symbol ist
auch die menschliche Erscheinung. Ein Ton ein Laut ein Rhythmus, ein
Buchstabe in der allumfassenden Wesenssprache Gottes oder Wesens.
Dieser Gottesklang ruht aber, wie schon oft gesagt im tiefsten
Innern und kann so ohne weiteres nicht mehr vernommen werden, denn
er ist das Wesen, die Geistesindividualität des Menschen und aller
Dinge.
Die Menschen aber mit absteigender Lebenslinie, die also aus dem
geistigen Urzustande immer tiefer sich in die Materie verstricken
und fallen, schaffen sich selber Töne, kristallisieren sich darum,
erzeugen Missklänge und Disharmonien,
weil sie des einen Tones nicht mehr bewussst sind. So sind
die 24 Buchstaben gleichzeitig die Bildner des menschlichen Leibes
und sind darin auch konzentriert am Rückenmark entlang woselbst 12
magische Paare – je 1+ - und 1 - , als die mystischen Schlüssel zu
den 12 mystischen Toren des neuen Jerusalem, in seinem Geistkörper,
in jedem Punkte sprechen.
Das sind in Wahrheit die 24 Ältesten, 24 Geister, 24 Brunnen, etc.
der Apocalypse und nicht fixe Ideen und Phantasiegebilde
pathologischer Gehirne.
Der Eingang in den inneren Tempel, in das innere Leben ist nur hier
mit Hilfe des mystischen Alphabets der hermetischen Bruderschaft,
der 24 mystischen Buchstaben als 24 mystische Aktionen im
überdimensionalen, inneren Leben angezeigt, und es ist Sache unseres
Lebens durch die Praxis die göttlichen paradiesischen Welten zu
eröffnen und einzutreten mit grenzenloser Demut zum Stuhle, auf dem
der Alte der Tage in Hoheit, in Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe
thront.
Darin allein besteht die esoterische, geheime Maurerei der Brüder
vom Rosenkreuz: In einem geistigleiblichen Erkennen und anschauen
göttlicher Majestät, der Natur und des Menschen, um ihr kommendes,
neues Reich mit seinen zahllosen Geheimnissen, in Stufen oder
Erkenntnisgraden den Auserwählten nahezubringen.Manches
konnte hier gesagt werden, allein noch Vieles mehr ist verborgen und
ruht in wenigen, abgrundtiefen, schweigenden Seelen hermetisch
verschlossen und aufbehalten bis zum Tage der Morgenröte.
Grenzenlos, allumfassend, alldurchdringend, allerleuchtend,
allbeherrschend ist die Allweisheit – die Pansophie – der
strahlenden Bruderschaft vom Rosenkreuz. Jedoch, wenn es im Willen
der Ewigen Weisheit und Vorsehung liegt, noch mehr Menschen erwachen
und zum Tempel des inneren Lichts gezogen werden, kann unsere
vorbereitende helfende Arbeit auf breiterer Grundlage gestellt, und
manche lange gehütete Geheimlehren und manches wunderbare Sektretum
und mysterium der Bruderschaft, den wahrhaft Suchenden, den im
Grunde gelassenen und abgezogenen mystischen Naturen neu eröffnet
werden.
Denn bisher war es wieder dunkel und finster geworden in aller
kreatürlichen Welt. Der grosse Nebel, den Materialismus, Darwinismus
etc. über das innere Auge gezogen hatten, beginnt aber zu weichen
und einer lebendigen göttlichen Strahlengewalt uralter, ewigneuer
Weisheit und reiner, idealer Liebessehnsucht, dem Hunger nach den
Broten des schauenden, inneren, mystischen Lebens
werden in der kommenden, neuen Zeit von grösserer Wichtigkeit werden
als halt-, zweck- und ziellose Theorien, im inneren Leben toter und
unfruchtbarer, liebloser Wissenschaftler. Und gerade der neue
pansophische Gedanke ist besonders berufen, alles tote und
abgelagerte Wissen auszuscheiden und das Wesentliche, alles Dauernde
zurück in den Rhythmus des wesenden, wogenden und ewigen Lebens zu
führen.
Darum treten wir wieder hinaus ins äussere Leben , wir, die Wenigen,
von denen kaum in jedem Lande der Erden einige leben, eng verbunden
in der Liebe höchstem Sinne, um Klarheit und Wahrheit ein neues
Zeugnis abzulegen.
Heinrich Tränker
Frater Recnartus
"Auszug aus seinem Büchlein die Pansophie."
Das grosse Schlüsselgeheimins der pansophischen Bruderschaft"
Falls gewünscht sende ich ihnen gerne eine PDF-Datei dieser Schrift