Und nur diese Liebe kann dieses Karma verwandeln. Anders ist es völlig unmöglich. Dann fallen Sie immer wieder in diese Verstrickungen des Anti-Christs und Sie werden es immer wieder erleben, dass Ihr Ego, das nur darauf wartet, sich aufblähen zu dürfen, immer wieder darauf hineinfällt, um sich sagen zu lassen, ja, es ist doch alles in Ordnung, was willst du denn, es ist doch wunderschön, schlafe mal ruhig weiter, es kann dir gar nichts passieren - so ist das nicht.

Wir haben  mal gesagt, das Urlicht sieht man zu Lebzeiten in blau, das ist auch richtig. Warum in blau? Auch das sollte man mal erklären. Blau ist im Volksmund nicht nur eine Farbe, sondern auch ein Zustand. Blau ist der Himmel beispielsweise, obwohl er in Wirklichkeit schwarz ist, wir sehen ihn nur in blau, aber es geht jetzt gar nicht darum, sondern dieses Urlicht wird von dem Hüter der Schwelle kontrolliert und ausgegeben und der Hüter der Schwelle ist Saturn, beispielsweise in der Astrologie, der Wächter, wie man sagt. Deswegen kann jetzt auch niemand mehr in das Himmel-reich einbrechen, weil seit vielen Millionen Jahren dieser Wächter des Urlichts da ist und der Anti-Christ keine Chance hat. Diese Saturn-Farbe ist blau, dieses azurblau, wie man auch sagt. Wie sagen die Italiener? Die haben einen anderen Ausdruck dafür. Es gibt doch so ein schönes Lied, Azuro, oder so ähnlich? Eine schöne Melodie, ich habe sie ihm Ohr, ich bin kein guter Sänger, sonst hätte ich sie vorgesungen.

 

Es ist also eine blaue Farbe und es ist also das Sehen des Wächters, des großen Wächters, der vor dem großen Tore steht, wenn man das so symbolisch sieht, das ist ja alles nur eine Metapher. Und wenn man sich an diesen Wächter wendet, dann hat man immer wieder die Möglichkeit, auch zurückzukommen, dieses Karma aufzuarbeiten.

 

Und nun ist das Karma, das muss man dazu sagen, nicht alles nur etwas Negatives, sondern es gibt auch positives Karma, was wir in unseren früheren Leben geschaffen haben, was wir auch mitbringen. Es ist nicht so, dass wir nur mit negativem Karma hierher kommen.

 

Es ist schon ausreichend, wenn sich jetzt das gute wie das schlechte Karma in einem Verhältnis begibt, dass man sagen kann 50:50. Und jetzt sind wir genau wieder auf dem Punkt, den ich mal in meinem Büchlein gezeigt habe, bei Mann und Frau der Ausgleich zwischen weiblicher und männlicher Energie, 50:50, alles andere parallelisiert das auf Null und so ist es beim Karma auch, genau dasselbe. Sie können das Karma so ausgleichen, wenn Sie beides auf den Level bringen, dann 50%. Und das ist eben immer nur möglich, indem ich mich immer wieder an das Urlicht wende.

 

Das war von Anfang an unser Thema und das wird es auch bleiben.

 

So, das ist der eine Punkt zu dem Karma, das uns in das Leben geführt hat. Und der zweite Punkt ist das Karma, was reif geworden ist. Ja, und was ist damit gemeint? Was ist nun reif geworden? Es ist ähnlich wie in der Natur, wenn ich jetzt Äpfel ernten will, dann muss ich die wahrscheinlich im September ernten, im Januar wird das schlecht gehen, es sei denn im Glashaus oder im Gewächshaus, da mag es möglich sein, aber sonst geht es nicht. Und wenn also ein Karma reif wird, so heißt es nicht, dass es unmittelbar aus dem vergangenen Leben stammen muss, das kann weit zurück liegen, weil es uns bis dahin nicht gelungen ist, dieses andere Karma aufzu-arbeiten. Wir sind ja immer wieder gekommen und haben neues hinzu geschaffen und nun wird Karma reif.

 

Das ist dann der Moment, in dem man dann erlebt, dass Menschen sagen: Ach, das war doch so ein guter Mensch und jetzt hat er ein so furchtbares Schicksal, wie ist das möglich? Das kann er doch in diesem Leben gar nicht gemacht haben, so etwas. Oder umgekehrt kann es auch sein, dass Menschen, die nicht die allerbesten Zeitge-nossen sind, dass die in diesem Leben ganz großes Glück haben, was immer man auch unter Glück versteht, das ist eine Ansichtssache, sagen wir mal materielles Glück, die können anfassen, was sie wollen, sie haben immer Gold in den Händen, sagt man da. Das ist ganz wunderschön, sie haben niemals irgendwelche Leiden, es geht ihnen immer gut und in Wirklichkeit sind sie aber selbst Menschen, die ganz gewaltig auf der Seele und dem Kadaver ihrer Mitmenschen rumtrampeln, ohne Skrupel das zumindes-tens ganz wunderbar können. Das ist die andere Seite wieder, das sind die Guthaben, die sie mitgebracht haben. Und die zehren sie dann in diesem Leben auf.

 

Und das ist die ganz große Gefahr, die wir immer wieder haben bei dem ganzen Karma. Deswegen sagt der Buddhist: Es nützt nichts, gutes und schlechtes Karma ständig wieder zu schaffen, sondern man muss aus dem Karma rauskommen. Denn sonst hat man immer wieder dasselbe, sie haben es mit eisernen und goldenen Ketten verglichen, die Guthaben sind die goldenen Ketten und die muss ich hier kassieren, ich muss sie hier einfach kassieren. Solange ich nicht frei vom Rad der Wiedergeburt bin, muss ich hier die goldenen Ketten kassieren. Und da besteht die große Gefahr, dass es mir so gut geht, dass ich wie der Esel aufs Eis gehe und dann hole ich mir gleich wieder eiserne Ketten.

 

Dann bin ich genauso in dem Drall drin und das ist genau das, was der Widersacher auch ununterbrochen will, er will uns immer wieder in denselben Kram reinführen. Und wenn Sie sich das mal angucken, es ist immer wieder genau dieselbe Tour, natürlich immer wieder ganz anders verpackt, immer wieder mit einer anderen Etikette versehen, sonst würden wir es ja nicht mitmachen, wir hätten es gleich erkannt. Nein, wir werden immer wieder in eine andere Sache hineingezogen und verführt, damit wir dann auch ganz schön wunderbar wieder das tun, was er wollte.

 

Das ist immer wieder das, was wieder auf uns zukommen wird, wenn wir Karma abdienen müssen oder wenn Karma aus einem früheren Leben, aus einer früheren Inkarnation reif wird. Diese Art Karma aus früheren Leben wird immer mehr oder weniger bei dem einen kommen, bei dem anderen zunächst nicht kommen, weil wir noch ein paar Inkarnationen vor uns haben.

So, jetzt noch einmal zurück zur Karma-Auflösung. Ich sagte vorhin, es ist haupt-sächlich durch Liebe aufzulösen. Mit dem Wort Liebe ist so viel Schindluder mittlerweile getrieben worden, dass man  sagen kann, es gibt eigentlich kein Wort, mit dem größeres Schindluder getrieben worden ist wie mit diesem Wort. So dass schon viele Leute es gar nicht mehr hören wollen und sich auch immer wieder sagen: Was soll‘s. Ich sage es noch einmal, es ist nicht die übliche Liebe auf den drei Ebenen in der Form gemeint, sondern es ist die gesamte Liebe.

 

Haben Sie ein Mal das Urlicht zu Lebzeiten gesehen, dann kennen Sie diese Liebe. Weil diese Liebe Sie ganz einfach so durchdrungen hat, dass dieser Funke, der bei uns geblieben ist, über den wir gesprochen haben beim sogenannten Mysterium von Golgatha, so groß geworden ist, dass die Liebe einfach ununterbrochen da ist. Und es ist ein Feuer, ein spirituelles Feuer, was sich im Körper als eine permanente Wärme bemerkbar macht, anfangs natürlich nicht, anfangs ist es ein grausames Feuer, weil viel verbrannt werden muss, aber dann kommt das sogenannte kalte Feuer, wie wir das so sagen, das kalte Feuer, das dann immer bleibt.

 

Und dieses kalte Feuer führt auch dazu, dass wir nur ganz, ganz wenig noch schlafen müssen. Wir schlafen nicht mehr so viel wie früher, weil das gar nicht nötig ist. Dies Feuer erhält den Körper ganz einfach.  Der Normalverbraucher, wenn er schläft, lädt seine Seele mit diesem spirituellen Feuer im Schlaf auf. Das brauchen Sie dann nicht, weil Sie dann ununterbrochen von diesem Feuer aufgeladen werden. Und die anderen Menschen spüren auch, ob Sie dieses Feuer haben oder nicht, das spüren sie sehr wohl. Das ist für die Menschen auch nicht erklärbar, sie können nicht sagen, was es ist, aber sie können es mit Ihren fünf Sinnen sehr intensiv aufnehmen.

 

Wenn Sie sich jetzt sagen, ich will doch mal sehen, ob ich nicht in der Lage bin, in meinem jetzigen Leben dieses blaue Licht zu sehen, das allein genügt nicht, man muss sich dann auch damit verbinden, das ist der zweite Schritt. Der erste Schritt ist, es überhaupt zu sehen, mit ihm in Kontakt zu kommen. Dann sagen viele, das ist möglich, wenn du viel betest oder wenn du viel meditierst, dann wird es kommen. Das hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob ich bete oder meditiere, sondern ich sage es noch einmal - jetzt kommt der nächste Punkt, der wieder derselbe ist: Es ist wieder die Liebe, die Liebe in Ihnen selbst, die die Liebe anzieht, die Sie eigentlich selber sind. Das ist ungefähr gerade so wie der Staatsanwalt, der am Tage den Mörder sucht, der er selber war in der Nacht. Es glaubt  keiner, es wird ihm keiner abnehmen, dass er, der Staatsanwalt, in der Nacht jemanden ermordet hat. Es ist gar nicht möglich, dass er in der Nacht jemanden ermordet. Er ist aber nur ein Mensch und hat vielleicht jemanden ermordet.

 

Und so ist auch diese Liebe, die Sie in sich tragen, die da ist, mit dieser Liebe müssen Sie sich selbst verbinden.

Frater Gragorianus: Wie es geht? Gut, es geht so, wie ich vorhin schon mal gesagt habe: Sie setzen sich hin, um erst einmal in fünf Minuten zu erklären, so, das bin ich jetzt, ich fühle meine fünf Sinne, ich bin hier, ich bin im Leben, ich bin im Bewusstsein. Dann muss in mir ein unheimlich großer Wunsch entstehen, so möchte ich es mal bezeichnen, ein ganz großer Wunsch, es ist eine Sehnsucht, eine Sehnsucht, die in uns allen aber da ist, bei den meisten ist sie nur verschüttet. Diese Sehnsucht muss so groß sein, dass ich dadurch dieses Licht provoziere, richtig provoziere, dann ist, wie Meyrink das in seinem Grünen Gesicht schreibt, Gott der Diener des Menschen. Das mag blasphemisch klingen, aber es ist so. Gott ist dann der Diener des Menschen, er führt das aus, was Sie dann - Sie sind es ja selber, in Wirklichkeit, Sie sind es immer wieder selber, aber es ist halt so, dass nur dann in dem Augenblick diese Möglich-keit dieser Verbindung besteht.

 

Nehmen wir mal etwas aus dem irdischen Leben, zum Beispiel einen Künstler, ein Künstler, der so von seiner inneren Überzeugung lebt, er zweifelt natürlich ständig an seiner Kunst, das machen Künstler immer, denn, wenn sie zweifeln, werden sie auch immer wieder angespornt, dass es weiter geht, dass sie noch größer rauskommen, aber sie werden auf alle Fälle in sich etwas tragen, was einfach raus will, was raus muss, was man auch nicht zurück halten kann. Sehen Sie mal, ein Maler zum Beispiel, ein wirklicher Maler malt ein Bild immer nur dann, wenn er inspiriert ist, sonst malt er nicht oder er malt nicht gut. Die Auftragsmaler sind nicht wirklich inspirierte Künstler.

 

Und so ist es hier auch. Sie müssen in dem Moment, wenn Sie mit dem Urlicht in Verbindung treten wollen, eine ganz, ganz tiefe Liebessehnsucht in ihrem Herzen nach dieser Kraft spüren. Und diese müssen Sie nähren, da müssen Sie bis an die äußerste Grenze gehen, selbst, wenn Sie das Gefühl haben, ich falle jetzt tot um, na gut, dann fallen Sie tot um. Die U-Bahn fährt auf alle Fälle hier in Berlin weiter, auch wenn Sie tot umgefallen sind. Über diesen Schatten müssen Sie springen. Das ist das, was ich Ihnen in diesem alchemistischen Vortrag mal gezeigt habe, wo Sie in die fünfte Dimension gehen müssen, wo Sie einfach hinein springen müssen, ohne zu fragen, wo komme ich an, das ist die sogenannte Supernova, das ist einfach das schwarze Loch und Sie wissen nicht, was kommt.

 

Das müssen Sie können, sonst werden Sie es nicht schaffen. Denn es ist diese bedin-gungslose Liebe, die dieser Gott fordert, deswegen steht auch überall geschrieben: Du sollst nicht andere Götter haben neben mir, die meisten Menschen haben andere Götter und wenn es nur der eigene Ehemann ist, aber es ist und bleibt nun dabei, dass Sie nur dann etwas erreichen können, wenn Sie sich bedingungslos in diesen Gott fallen lassen.

 

Dann sehen Sie auch das Urlicht. Es muss eine ganz starke Sehnsucht da sein, ein bisschen Sehnsucht geht nicht. Das ist ganz logisch. Das ist mit jeder Liebe so, wenn ich liebe, dann habe ich die Sehnsucht nach dem Objekt meiner Liebe, egal, dann habe ich Sehnsucht danach. Und die Sehnsucht spüre ich. Ich spüre es ganz besonders dann, wenn mir diese Liebe weggenommen wird, dann spüre ich es ganz besonders in meinem Herzchakra, dann kommt es da, dann brennt es, dann tut es weh, sehr weh.

 

Und so ist es auch bei diesen Dingen. Sie sind nur in der Lage dieses Urlicht zu sehen, wenn Sie in eine bedingungslose Liebe hineingehen. Es ist nicht schwer, das ist nicht schwer. Es ist nicht kompliziert, es ist überhaupt nicht kompliziert, das ist ganz einfach.


Das Sehen des Urlichts
Frater Gragorianus
Auszug aus dem 7. Vortrag

Karma

(Das Sehen des Urlichts)

                                         
Seite 2