Dr. Herbert Fritsche
In memoriam Friedrich Schwab
Nun gingest du wieder im Gewändertauschen
zum Vatergrunde, dem die Welt entstammt.
Doch wo auch immer Gottes Schwingen rauschen,
ich weiss dich heimlich aus den Weiten
lauschen
und lese leise dir das Totenamt.
Wie war ich blind ehe ich an dir erwachte!
Du fügtest mich in jenen Orden ein,
der all mein Leid zur Lichtgeburt entfachte.
Du warst es, der mich erst zum Menschen
machte.
Nun gingst du fort-und liessest mich allein.
Doch kenn ich die Würde dieser Stunde
Die Prüfungszeit ist um, du gabst mich frei.
Bei Geistern weilst Du jetzt im Geistesbunde
und mahnst mich mit vertrautem Meistermunde,
dass ich in Freiheit erst dein Schüler sei.
Und trägst mir auf, das grosse Werk zu wagen
und schickst mich in das Schicksal: Nimm es
hin!
Was kann ich anders als Amen sagen?
O gebe Gott, dass ich den späten Tagen
ich wieder Adam Kadmon ähnlich bin!
Dann ist gerettet was zu sterben drohte,
was Zweiheit war, bleibt endlich unzertrennt.
Wir stehen am Tor und halten uns für Tote,
da nahst du uns und bist des Lebens Bote
und bringst uns Brot vom Weltensakrament.
Herbert Fritsche